NR-Wahl: Mehr als zehn Prozent wählen mit Wahlkarte

Wahlkarte Nationalratswahl 2013
Wahlkarte Nationalratswahl 2013(c) APA (HELMUT FOHRINGER)
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Ein neuer Rekord bei den Briefwählern: Fast 670.000 Wahlberechtigten haben eine Wahlkarte beantragt. Briefwahlstimmen könnten den Ausschlag geben.

Die Briefwahl ist beliebt denn je: Mehr als zehn Prozent der 6,4 Millionen Wahlberechtigten, exakt 668.658, haben eine Wahlkarte für die Nationalratswahl am Sonntag beantragt, teilte das Innenministerium am Freitag mit. Das ist ein neuer Rekord. Den gab es zwar auch bei den Wahlberechtigten. Aber deren Zahl wuchs gegenüber 2008 um nur 0,81 Prozent, während um 14,02 Prozent mehr Wahlkarten beantragt wurden.

Briefwahlstimmen als Zünglein an der Waage

Die Briefwahlstimmen könnten den Ausschlag geben, wenn es bei der Nationalratswahl am Sonntag knapp wird, wenn also z.B. NEOS oder das BZÖ knapp unter vier Prozent liegen. Wobei die meisten Briefwähler bereits gewählt haben. Denn ihre Stimmen müssen heuer auch schon am Sonntag bei den Wahlbehörden liegen - und nur Wien und Graz haben das Angebot der Post genützt, am Sonntag um 10.00 Uhr noch einmal die Briefkästen zu leeren und die Stimmkarten zuzustellen.

Im vorläufigen Endergebnis, das Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Sonntagabend verkünden wird, werden die Briefwahl-Stimmen aber nicht enthalten sein. Sie werden erst am Montag ausgezählt und die Wahlkarten, die am Sonntag in fremden Wahlkreisen abgegeben werden, erst am Donnerstag. Bereits am Sonntag mitgezählt werden nur die Wahlkarten, die im eigenen Wahlkreis abgegeben werden. Das waren bei den vorigen Wahlen um die 140.000.

Dass das Interesse an der Briefwahl etwas gestiegen ist, zeigt sich im Vergleich mit den Wahlberechtigten: 2008 - wo erstmals die Briefwahl angeboten wurde - beantragten 9,27 Prozent der Wahlberechtigten eine Wahlkarte, heuer waren es 10,47 Prozent.

Bundesland Inland Ausland Gesamt
Burgenland 18.962 487 19.449
Kärnten 36.096 2.987 39.083
Niederösterreich 115.201 3.625 118.826
Oberösterreich 103.166 5.473 108.639
Salzburg 36.986 2.810 39.796
Steiermark 102.305 5.399 107.704
Tirol 40.392 3.130 43.522
Vorarlberg 24.760 2.303 27.063
Wien 156.759 7.817 164.576
Gesamt 634.627 34.031 668.658

In allen Bundesländern wurden heuer mehr Wahlkarten ausgestellt als bei der vorigen Wahl. Den stärksten Zuwachs weisen Vorarlberg und die Steiermark mit mehr als 20 Prozent aus. In Niederösterreich gibt es hingegen nur um rund fünf Prozent mehr Wahlkarten als 2008.

Obwohl Niederösterreich das Bundesland mit den meisten Wahlberechtigten ist, liegt es bei den Wahlkarten (118.826) deutlich hinter Wien (164.576) auf Platz 2. Die wenigsten Wahlkarten (19.449) stellte mit dem Burgenland auch das Bundesland mit den wenigsten Wahlberechtigten aus.

Der weitaus größte Teil an Wahlkarten (634.627) ging wie immer ins Inland, ins Ausland wurden 34.031 geschickt. Wobei das Ausland mit fast 21 Prozent einen stärkeren Zuwachs zeigt als das Inland (13,67 Prozent).

Zweite Chance für Wahlkarten-Wähler

Für Wahlberechtigte, die ihre Wahlkarte nicht zeitgerecht von der Post geholt haben, gibt es eine "zweite Chance". Nicht behobene Wahlkarten werden von der nächstgelegenen Gemeindewahlbehörde abgeholt und für die Stimmabgabe am Sonntag bereit gehalten. Wo man die Wahlkarte findet, kann man bei einer eigens eingerichteten Hotline des Innenministeriums (01/53126 DW 2470) auch am Sonntag noch erfahren. Mit diesen Wahlkarten kann zwar (außer in Wien und Graz) nicht mehr briefgewählt werden. Aber man kann in Wahlkarten-Wahllokalen "klassisch" damit die Stimme abgeben oder sie am Samstag und Sonntag zur aufgedruckten Bezirkswahlbehörde bringen (lassen).

(APA)


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