OÖ-Wahl: "FPÖ ist Viagra der Innenpolitik"

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Wahlkampfauftakt von FPÖ und ÖVP: Beide übten scharfe Kritik an der SPÖ. Die Freiheitlichen stellen den Wahlkampf unter das Motto "Kampf dem Verbrechen", die ÖVP setzt auf "Sicherheit statt Experimente".

FPÖ und ÖVP sind am Samstag offiziell in den Wahlkampf für die oberösterreichischen Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 27. September gestartet.

"Man muss anpacken, wenn man mitgestalten will", sagte FPÖ-Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner in Wels. Parteiangaben zufolge kamen rund 2000 Besucher in das Zelt. Auch Bundesparteichef Heinz-Christian Strache und Landesparteiobmann Lutz Weinzinger reisten nach Oberösterreich.

"Kampf dem Verbrechen statt leerer Versprechen" gab Haimbuchner als Parole aus und kritisierte ein Integrations- und Sicherheitsproblem. Er werde gegen die Überfremdung kämpfen, Wels beispielsweise habe den höchsten Ausländeranteil Oberösterreichs.

"Viagra der Innenpolitik"

Selbst die ÖVP bediene sich mittlerweile teils "rechter Rhetorik". Die "Multikulti-Partei" SPÖ habe die Heimat an die USA verkauft, so Haimbuchner mit Verweis auf das Cross-Border-Leasing des Landesversorgers Energie AG.

Auch Strache sparte nicht mit Seitenhieben auf Rot-Schwarz und warnte vor Einsparungen im Familien-, Jugend- und Sicherheitsbereich. "Wir sind das Viagra der Innenpolitik, wir stehen zu unserem Wort", sagte er. Das System müsse aufgebrochen werden, so Strache. Er sei sicher, dass er Haimbuchner demnächst als Landesrat besuchen werde, gab sich der FPÖ-Chef siegesbewusst.

4000 Menschen bei der ÖVP

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Die ÖVP Oberösterreich hat ihren Wahlkampfauftakt mit einer Großveranstaltung und einem personellen und materiellen Einsatz gestartet, wie er in dieser Art in Oberösterreich wohl noch nie zu sehen war. Nach ÖVP-Angaben waren rund 4000 Besucher am Samstag bei der mehrstündigen Show im Welser Messezentrum.

Ein Video mit einem eigens komponierten Lied der "Seer" für Oberösterreich mit dem Titel "Unser Dahoam" wies auf den "Star" der Veranstaltung hin: Es zeigte den ÖVP-Spitzenkandidaten und amtierenden Landeshauptmann Josef Pühringer umgeben von glücklich aussehenden Menschen abwechselnd mit Aufnahmen aus den schönsten Blickwinkeln des Bundeslandes.

Angriff auf SPÖ, nicht auf Mitbewerber

Er warnte vor einer harten Auseinandersetzung, in der die SPÖ - die ebenfalls den Landeshauptmann stellen will - alle Mittel anwenden werde, um dieses Ziel zu erreichen. Sie habe jedoch ihre Glaubwürdigkeit verloren.

Der Spitzenkandidat hielt sich mit Angriffen auf die Mitbewerber weitgehend zurück. Vielmehr beschwor er Zusammenhalt und Zusammenarbeit, die notwendig seien, um die derzeitige größte globale Wirtschaftskrise bewältigen zu können und riet zu "Sicherheit statt Experimente". Er forderte zu einem fairen Wahlkampf auf.

Arbeit, Land, Familie

Aus dem ÖVP-Wahlprogramm nannte er erneut an oberster Stelle das Bemühen, wieder die Vollbeschäftigung zu erreichen. Die ÖVP wolle zudem in der kommenden Legislaturperiode die Bildungsmöglichkeiten verbessern.
Weitere Anliegen seiner Partei seien die bestmögliche Sicherheit für die Menschen, ihnen "Mut zur Familie" zu machen und ein Lebensabend in Sicherheit und bestmöglicher Lebensqualität für die Älteren. Zudem trete er für einen aktiven und lebensfähigen ländlichen Raum ein.

Außerdem forderte Pühringer eine Neuaufteilung der Asylwerber in Europa sowie die Einhaltung der Quoten für die einzelnen Bundesländer. Von jenen, die nach Oberösterreich kommen, verlange er, dass sie sich integrieren, die Sprache lernen und sich an die Hausordnung halten.

(APA/Red.)


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