Machtwechsel: Österreichs Nord-Westen ist wieder schwarz

NordWesten wieder ganz schwarz
NordWesten wieder ganz schwarz(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Der Süd-Osten ist seit der Kärnten-Wahl durchgehend rot. Im Match um Landtagsmehrheit und Landeshauptleute liegt nun die ÖVP mit 5:4 vorne.

Mit der Salzburg-Wahl sind die alten Verhältnisse im Nord-Westen Österreichs wieder hergestellt: Die politische Landkarte von Vorarlberg über Tirol, Salzburg und Ober- bis Niederösterreich (letzteres freilich mit dem roten Tupfer Wien drinnen) ist wieder durchgehend schwarz eingefärbt. Der Süd-Osten ist seit der Kärnten-Wahl Anfang März durchgehend rot. Im Match um Landtagsmehrheit und Landeshauptleute liegt mit der Salzburg die ÖVP mit 5:4 vorne.

Zweiter Machtwechsel rückgängig gemacht

Salzburg ist nach Kärnten das zweite Land, in dem in der Zweiten Republik ein Machtwechsel wieder rückgängig gemacht wurde. Die ÖVP Wilfried Haslauers konnte in der wegen des Finanzskandals vorgezogenen Neuwahl den ersten Platz zurückerobern, den sie zwischen 1945 und 1999 über zwölf Wahlen gehalten hatte. 2004 war es der SPÖ Gabi Burgstallers gelungen, Mehrheit und Landeshauptmannsessel zu erobern, 2009 konnte sie dies noch verteidigen. Mit dem heutigen Wahlverlust ist das "rote Salzburg" nur mehr ein Zwischenspiel.

In Kärnten hatte das Zwischenspiel wesentlich länger gedauert - und war ein blaues, der einzige Farbtupfen auf der sonst ganz schwarz-rot gehaltenen politischen Landkarte Österreichs. Dort hatte die seit 1945 dominierende SPÖ schon 1999 den ersten Platz an die FPÖ abgeben müssen. Und den Landeshauptmann schon zehn Jahre vorher, zunächst an die FPÖ (Jörg Haider), dann an die ÖVP (Christof Zernatto). Die heurige Landtagswahl vom 3. März bescherte Kärnten nach 24 Jahren wieder einen roten Landeshauptmann, Peter Kaiser, und macht das Land zur Premierenbühne für die Dreier-Koalition (Rot-Schwarz-Grün) auf Landesebene.

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Einen Machtwechsel unter der schwarz-blauen Bundeskoalition gab es ein Jahr später als in Salzburg auch in der Steiermark. 2005 eroberte dort die SPÖ mit Franz Voves Platz 1. 2010 gelang es Voves ebenfalls, die rote Vormacht zu verteidigen. Ob die Steiermark weiter rot bleibt, wird sich erst 2015 zeigen, wenn dort die nächste Landtagswahl am Programm steht. Die Steiermark ist allerdings eines der beiden Länder (neben Oberösterreich), wo schon zuvor einmal für eine Periode die SPÖ knapp Erste vor der ÖVP (die aber weiter den LH stellte) war.

Einen nachhaltigen Machtwechsel erlebte das Burgenland: Dort löste die SPÖ 1964 die ÖVP ab und blieb seither unangefochten stärkste und LH-Partei, über fünf Wahlen (bis zuletzt 2005) gab es sogar eine rote Absolute.

(APA)

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