Nach dem vorläufigen Endergebnis hat die SPÖ ein Minus von 7,73 Prozentpunkten eingefahren. Sie erreichte 36 Prozent und muss einen von ihren drei Stadtratssitzen an die ÖVP abgeben.
In den 119 Salzburger Gemeinden wurden am Sonntag die Gemeinderäte und Bürgermeister neu gewählt.
In der Stadt Salzburg hat die SPÖ nach dem vorläufigen Endergebnis bei der Gemeinderatswahl mit einem Minus von 7,73 Prozentpunkten der Stimmen überraschend starke Verluste hinnehmen müssen. Sie erreichte 36,05 Prozent und muss einen von ihren drei Stadtratssitzen an die ÖVP abgeben. Diese kommt nunmehr ebenso wie die SPÖ auf zwei Regierungssitz und konnte ihren Stimmenanteil mit 27,6 Prozent (plus 0,2) halten.
Johann Padutsch von der Bürgerliste konnte seinen Stadtratsessel halten. Doris Tazl schafft mit der BZÖ den Einzug in den Gemeinderat. Neben der Bürgerliste hat auch die FPÖ mit 13,44 Prozent (plus 3,20) Stimmen dazugewonnen.
Von den 40 Mandaten im Gemeinderat erzielte die SPÖ 15 (minus vier), die ÖVP elf, die FPÖ fünf (plus eins), die Bürgerliste sieben (plus eins) und "Für Salzburg Liste Doris Tazl & BZÖ" zwei. Die Bürgerliste kam auf 16,18 Prozent der Stimmen (plus 1,08), die FPÖ 13,44 (plus 3,20), Tazl mit dem BZÖ auf 4,66 Prozent und die KPÖ auf 2,07 Prozent (plus 0,45), die den Einzug in den Gemeinderat nicht geschafft hat. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,06 Prozent.
Keine absolute Mehrheit für Schaden
Bei der Bürgermeisterwahl hat der amtierende Stadtchef Heinz Schaden nicht wie bei den Wahlen 2004 gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht. Er kam auf 45,37 Prozent der Stimmen (minus 6,59 Prozent). Mit einem großen Abstand folgt Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Padutsch von der Bürgerliste kam auf 14,53 Prozent (plus 0,88), Doris Tazl auf 4,83 Prozent der Stimmen (minus 3,57). Schaden muss nun in zwei Wochen in eine Stichwahl gegen Preuner.
Für Schaden erfolgte das Ergebnis der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg und auch im Land "überraschend". Die SPÖ liege deutlich hinter den Erwartungen und Umfragen zurück. Die Gründe der Verluste müssten noch analysiert werden, so Schaden. Er hoffe jetzt auf die Bürgermeister-Stichwahl, weil es einen "gesunden Abstand" zu dem zweitplatzierten Mitbewerber Preuner gebe. Dem Vernehmen nach könnte Baustadtrat Martin Panosch seinen Stadtratsessel verlieren.
Mit fünf statt vier Kandidaten (bei der Wahl 2004, Anm.) sei diesmal das Feld stark aufgesplittert gewesen, gab Schaden zu bedenken und gratulierte anschließend seinen Kontrahenten Preuner zum Wahlergebnis der ÖVP. "Wir haben einen sehr guten Wahlkampf hingelegt und das beste Ergebnis seit 1982 erreicht", freute sich Preuner über den zweiten Regierungssessel. Als Favoritin für den zweiten VP-Stadtrat nannte der Vizebürgermeister Klubobfrau Claudia Schmidt.
Sehr zufrieden mit dem Wahlergebnis zeigten sich auch die Spitzenkandidaten der Bürgerliste, der FPÖ und die aus der FPÖ hinausgeworfene Doris Tazl. Johann Padutsch betrat mit einem strahlenden Lächeln den Marmorsaal im Schloss Mirabell: Er zeigte sich erleichtert, dass er den Stadtratsessel, der bei der Wahl 2004 nur mit wenigen hundert Stimmen abgesichert war, halten konnte. "Wir haben gute Arbeit geleistet, die Wähler haben erkannt, dass eine Regierung ohne Bürgerliste schlecht ist."
Doris Tazl hatte sich einen Einzug in den Gemeinderat gewünscht und dieses Ziel auch erreicht. "Zwei Mandate sind sehr zufriedenstellend. Wir haben ja mit Null gestartet." Rechtsanwalt Andreas Schöppl (FPÖ) sagte, die Freiheitlichen seien heute als Sieger hervorgegangen. "Wir wollten zehn Prozent der Stimmen und mit 13 Prozent unser Wahlziel sogar übertroffen. Wir werden unsere Kontrollfunktion in der Stadt wahrnehmen", versprach er.
(APA)