McCain: "Alle Welt weiß, dass al-Qaida im Iran trainiert"

(c) EPA (Uriel Sinai - Pool)
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Der republikanische US-Präsidentschafts-Bewerber John McCain verwechselt al-Qaida mit schiitischen Extremisten. Die Demokraten zweifeln seine außenpolitische Kompetenz an.

Der republikanische US-Präsidentschaftsanwärter John McCain ist arg ins Fettnäpfechen getreten - zur Freude der Demokraten, die nun seine außenpolitische Kompetenz infrage stellen. Bei einem Besuch in der jordanischen Hauptstadt Amman behauptete McCain am Dienstag, dass die Kämpfer der (sunnitischen) al-Qaida im Irak im (schiitisch dominierten) Iran ausgebildet würden, bevor sie die Soldaten der US-geführten Koalitionstruppen angriffen.

"Alle Welt weiß, dass sich al-Qaida in den Iran begibt, dort trainiert wird und in den Irak zurückkehrt. Das ist allgemein bekannt", sagte der Senator aus Arizona. Nach Einschätzung der USA bildet der Iran schiitische Extremisten aus, nicht aber al-Qaida-Terroristen. Auf skeptische Nachfragen von Journalisten bekräftigte McCain sein Behauptung und betonte, man sei "besorgt", weil die Iraner al-Qaida-Kämpfer beherbergten.

Erst später, nachdem dem ihm begleitenden Senator Joe Lieberman der Lapsus aufgefallen war, entschuldigte sich McCain. Er habe gemeint, der Iran bilde Extremisten aus, keine al-Qaida-Terroristen.

Der demokratische Präsidentschaftsanwärter Barack Obama aber ätzte über seinen Rivalen beim Rennen ums Weiße Haus: McCain könne offenbar nicht zwischen Sunniten und Schiiten unterscheiden. Deshalb habe er vielleicht auch für den Krieg in einem Land gestimmt, das keine Verbindungen zu al-Qaida hatte. Der Krieg im Irak habe aber die al-Qaida gestärkt. (Ag.)

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