Wahl-Logistik: 2400 Wahlkabinen, 900 Urnen und 35,5 Tonnen Stimmzettel

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Das städtische Logistikzentrum der MA 54 bereitet sich auf die Stimmabgabe der 1,3 Millionen wahlberechtigten Wiener vor.

Wien. 1,3 Millionen Wiener sind am Sonntag wahlberechtigt. Ein Großteil von ihnen wird eines der insgesamt 1499 Wahllokale aufsuchen, um die Stimme abzugeben. Damit der Wahltag reibungslos abläuft, laufen im Logistik-Center der MA 54 bereits die Vorbereitungen. Seit 1987 ist Leopold Harrich als Chef des städtischen Logistikzentrums für die Wahllogsitik verantwortlich.

Er und seine 90 Mitarbeiter sind derzeit mit der Belieferung der Wahllokale beschäftigt. 2400 Wahlzellen und 900 Urnen werden bis Samstagabend ausgeliefert. „Einzelne Sprengel wurden schon angefahren, aber jetzt geht es richtig los“, sagt Harrich. 22 Lkw sind für die Bestückung der Wahllokale – darunter Schulen, Kindergärten oder Wirtshäuser – unterwegs. Auf der „Bestellliste“ befinden sich neben 1800 herkömmlichen auch etwa 600 Rollstuhl-Wahlzellen und ein gutes Dutzend Krankenwahlzellen. Diese kommen vorrangig in Pflegeheimen zum Einsatz.
Allein 175.000 Schrauben sind in den Kabinen verbaut. 35,5 Tonnen Papier – das entspricht dem Gewicht von 30 Kleinwagen – sind in Form von Stimmzetteln im Einsatz.

Lagerhalle so groß wie Fußballfeld

Zwecks möglichst effizienter Verfrachtung werden die Utensilien in der Lagerhalle bereits palettiert – die ist übrigens so groß wie ein Fußballfeld. Sollte zwischendurch doch einmal etwas nicht wie geplant funktionieren, habe man einen gewissen Puffer eingeplant, meint der MA-54-Leiter. Wobei: „Hätten wir diese Woche den Wasserrohrbruch in Floridsdorf gehabt, wäre es interessant geworden.“

Die Stadt denkt darüber hinaus auch an das Wohlbefinden der Wahlkommissionen: Rund 2400 Tische und 4500 Sessel werden den Wahlbeisitzern für ihren Dienst zur Verfügung gestellt, wobei das Mobiliar hauptsächlich an Volksschulen und Kindergärten geht. Schließlich will man das dortige nachwuchsgerechte Interieur der erwachsenen Aufsicht doch nicht zumuten.

Die im Logistikzentrum in Floridsdorf gelagerten Wahlbehelfe kommen allerdings nicht nur bei Landtagswahlen zum Einsatz. Sie werden auch bei EU-, Nationalrats- oder Bundespräsidentenwahlen verwendet.

Wahlkarten bis Freitag beantragen

Wer es am Wahltag nicht in ein Wahllokal schaffen wird, kann noch bis Freitag, 12 Uhr, persönlich eine Wahlkarte im zuständigen Wahlreferat beantragen. Schriftliche Anträge sind nur noch bis Mittwoch möglich. Mit einer Wahlkarte ist es möglich, seine Stimme in jedem beliebigen Wiener Wahllokal oder per Briefwahl abzugeben.

Die Wahlreferate sind (bis auf jene in Wieden, Mariahilf und der Josefstadt) jeweils in den Magistratischen Bezirksämtern angesiedelt. Wahlkarten können auch online unter www.wahlen.wien.at geordert werden. Wiener, die am Postweg abstimmen wollen, müssen beachten, dass heuer auch für sie der Wahlschluss Sonntag, 17 Uhr, gilt. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.10.2015)

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