Strache bietet seine Drogentests zum Download an

Strache bietet seine Drogentests zum Download an
Strache bietet seine Drogentests zum Download anHeinz-Christian Strache in einer Wiener Großraum-Disco (c) APA (Andreas Pessenlehner)
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"Bin sauber", beteuert der FPÖ-Chef und legt negative Drogentests vor. Den Sozialdemokraten wirft Strache eine "gezielte Schmutzkübelkampagne" vor. Vor zwei Jahren gab er jedoch zu, Cannabis "gepafft" zu haben.

Heinz-Christian Strache wehrt sich gegen Gerüchte über seinen angeblichen Drogenkonsum. "Ich bin sauber", betonte der FPÖ-Parteichef am Donnerstag und legte zwei negative Testergebnisse vor, die auch zum Download bereit stehen.

"Ich bin niemals in meinem Leben mit Drogen in Kontakt gekommen", versicherte Strache und führte aus, wie sich die Drogentests zugetragen haben: Ihm wurden am 17. Mai und am 29. September 2010 vor Zeugen und einem Notar vom Wiener Polizeichefarzt Reinhard Reinhard Fous Haare vom Hinterkopf entnommen.

Weder Kokain noch "Partydrogen"

Neben den Haarwurzeln wurde auch der "frisch abgegebene körperwarme Harn" (Zitat aus dem Gutachten, Anm.) analysiert, um sowohl kurz- als auch langfristig einen Drogenkonsum zu überprüfen. Dadurch sei zumindest ein Dreiviertel Jahr zurück belegt, dass er keinerlei verbotene Substanzen, weder Cannabis, noch Kokain oder diverse Partydrogen, zu sich genommen habe, so Strache.

SPÖ-Comic nimmt Heinz-Christian Strache angeblichen Drogenkonsum Korn
SPÖ-Comic nimmt Heinz-Christian Strache angeblichen Drogenkonsum Korn(c) SPÖ

Anlass für die Klarstellung war das am Mittwoch veröffentlichte SPÖ-Wahlkampfcomic, in dem ein an Strache gemahnender Android per "Pulverschnee-Generator" in Gang gesetzt wird.

Strache rechnete mit Vorwürfen

Er habe mit solchen Vorwürfen gerechnet und vorsorglich die Tests machen lassen, so der FP-Chef. Bereits in der Vergangenheit hatte sich Strache gegen Drogenvorwürfe gewehrt, etwa 2002 mit einem - ebenfalls negativen - Schamhaartest.

Heinz-Christian Strache beim Alkohol-Konsum
Heinz-Christian Strache beim Alkohol-Konsum(c) APA (Rudolf Brandstätter)

Der SPÖ warf er eine "gezielte Lügen- und Schmutzkübelkampagne" vor, wogegen die FPÖ einen "harten, aber fairen Wahlkampf" geführt habe.

Strache: "Habe mit sechzehn Cannabis 'gepafft'"

Dass Strache niemals in seinem Leben mit Drogen in Kontakt gekommen ist, stimmt jedoch nicht - dies zeigt ein Blick ins Archiv. Im September 2008 hatte er in einer ORF-Sendung eingestanden, einmal Cannabis "gepafft", aber nicht inhaliert zu haben.

"Ich habe einmal probiert, ja", sagte er damals vor der Nationalratswahl 2008: "Das war damals ein Zug aus einer, von einer Cannabis-Zigarette". Dies sei als 16-Jähriger passiert, die Gruppendynamik habe ihn damals unter Druck gesetzt, präzisierte er später gegenüber der Tageszeitung "Österreich".

Spott über Straches "Ofenrohre"

Die Reaktionen auf Straches Äußerungen am Donnerstag waren von Spott geprägt, allerdings nicht direkt in Bezug auf seine Drogentests, sondern auf sein bis Jänner 2005 bezogenes Honorar der laut einem "News"-Bericht auf Ofenrohre spezialisierten "Bertrams KG". "In wie viele Ofenrohre hat Strache in Kroatien denn rein geschaut?", höhnte der Grüne Abgeordnete Karl Öllinger zweideutig in einer Aussendung.

Die Info-Illustrierte "News" sah sich in seiner Berichterstattung bestätigt. Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, stelle man klar, "dass die Beraterqualitäten von Heinz-Christian Strache im internationalen Ofenrohrbusiness nicht angezweifelt werden".

(APA/Red.)

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