Der italienische Starkünstler Maurizio Cattelan verteidigte sich am Wochenende gegen internationale Kritik an seiner Statue eines betenden Hitlers im Warschauer Ghetto.
Rom/Warschau/Apa. „Meine Installation ist nicht provokant, sondern spirituell. Ich habe das Ghetto besucht, das einen sehr starken Eindruck auf mich gemacht hat. Ich habe an die Geste Willy Brandts gedacht, der 25 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in Warschau vor dem Monument im Andenken an die Opfer der Shoah kniete“, sagte Cattelan im Interview mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ am Sonntag.
Cattelan hat im Warschauer Ghetto eine Statue ausgestellt, die den deutschen NS-Diktator Adolf Hitler auf den Knien zeigt. „Lui“ (Er) heißt die 1,10 Meter hohe Skulptur des in einen grauen Anzug gekleideten Mannes mit Hitler-Bart und gefalteten Händen, die bereits Scharen von Besuchern ins Ghetto gelockt hat.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2012)