"Der letzte Zeuge": Hitlers Leibwächter ist tot

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To accompany story Germany-Hitler-Witness(c) REUTERS (� Arnd Wiegmann / Reuters)
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Rochus Misch ist im Alter von 96 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Er hatte 1945 die Ereignisse im Berliner "Führerbunker" miterlebt.

Der ehemalige Leibwächter von Adolf Hitler, Rochus Misch, ist nach längerer Krankheit in Berlin gestorben. Das gab sein Sprecher, Burkhard Nachtigall, am Freitag bekannt. Der 96-jährige Misch galt als letzter noch lebender Zeuge, der das Ende von Adolf Hitler im "Führerbunker" in Berlin miterlebt hat.

Im Bunker arbeitete der langjährige Leibwächter des Diktators, den er stets als "Chef" bezeichnete, auch als Telefonist. Auf die Frage, wie er dazu gekommen sei, meinte er in einem Gespräch mit dem "Spiegel" im Jahr 2004: "Ich war gar nichts, nur Soldat wie viele Millionen andere auch. Aber ich war Waise, und die warben mit der Aussicht, Beamter zu werden. Und da dachte ich, warum soll ich nicht in den Staatsdienst gehen. So kam ich zur SS-'Leibstandarte Adolf Hitler'."

Hitler selbst sei nicht brutal gewesen, erzählte Misch ein Jahr darauf der Nachrichtenagentur "AP", sondern ein "ganz normaler Mann". "Er war kein Monster. Er war kein Supermann", wurde er zitiert.

Rochus Misch zeigt seine Fotos von Hitler
Rochus Misch zeigt seine Fotos von Hitler (c) REUTERS (� Tobias Schwarz / Reuters)

Wie "Spiegel Online" nun berichtet, quittierte Misch seinen Dienst im Bunker erst am 2. Mai 1945 - am 30. April hatte sich Hitler erschossen. Bei seinem Fluchtversuch wurde er von den Sowjets aufgegriffen und verbrachte mehrere Jahre in Gefangenschaft. Zurück in West-Berlin machte er sich mit einem Malerbetrieb selbstständig.

Über sein Leben an Hitlers Seite veröffentlichte Misch im Jahr 2009 das Buch "Der letzte Zeuge".

(APA/dpa/Red.)

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