Dollfuß wollte angeblich Arbeiter "überfallsartig vergasen"

Dollfuß wollte angeblich Arbeiter
Dollfuß wollte angeblich Arbeiter "überfallsartig vergasen"(c) imago stock&people (imago stock&people)
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In einem Aktenvermerk aus 1934 heißt es, Kanzler Dollfuß habe im E-Werk Simmering verschanzte Arbeiter mit Giftgas töten lassen wollen.

"Dr. Hantschk, BKA, teilt mit: Bundeskanzler Dr. Dollfuß habe die Anregung gegeben, die E-Werke in Simmering nicht zu stürmen, sondern überfallsartig zu vergasen, damit die Arbeiter keine Gelegenheit hätten die Maschinen zu zerstören"." So lautet ein bisher unveröffentlichter Aktenvermerk vom 13. Februar 1934, den das Nachrichtenmagazin "profil" nun veröffentlicht hat.

Das E-Werk Simmering war im Zuge der Februarkämpfe zwischen Sozialdemokraten und Dollfuß-Regime besetzt worden. Zu dem von Engelbert Dollfuß angeblich angeordneten Einsatz von Giftgas kam es nicht, die Arbeiter ergaben sich noch am selben Tag.

Albert Hantschk, der laut Aktenvermerk die Anordnung des Kanzlers telefonisch an das Wiener Polizeipräsidium weitergab, war einer der engsten Mitarbeiter von Dollfuß. In der Zweiten Republik war er viele Jahre lang Sektionschef im Unterrichtsministerium.

Der Aktenvermerk wurde laut "profil" vor einigen Wochen von dem Historiker Fritz Keller entdeckt.

>> "profil"-Bericht

(Red.)

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