Mittelstand: die Chefinnen kommen

Laut einer neuen KfW-Studie wird jedes fünfte kleinere oder mittlere Unternehmen in Deutschland von einer Frau geführt. Bei DAX-Konzernen liegt der Wert bei weniger als fünf Prozent.

Im deutschen Mittelstand stehen deutlich häufiger Frauen an der Firmenspitze als bei Großunternehmen. Nach einer Untersuchung der KfW Förderbank wird jedes fünfte kleinere oder mittlere Unternehmen von einer Chefin geführt. Bei etwa 100 börsennotierten Großkonzernen liegt der Anteil von Managerinnen im Vorstand derzeit bei 4,8 Prozent – und das mit rückläufiger Tendenz.

Rund 700.000 von insgesamt 3,6 Millionen mittelständischen Firmen werden der Studie zufolge von Frauen geführt. Sie beschäftigten im vergangenen Jahr etwa vier Millionen Mitarbeiter, bildeten 112.000 junge Menschen aus und investierten 15 Milliarden Euro in Anlagen und Bauten. Die wirtschaftliche Bedeutung sei zwar beachtlich, aber unterproportional.

Frauen lenken in Dienstleistungsbetrieben

Der Grund: Es handelt sich häufig um kleinere Dienstleistungsfirmen. Je größer Unternehmen sind, desto eher werden sie von Männern gelenkt. So sind bei Mittelständlern mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro nur fünf Prozent der Inhaber weiblich. Bei einem Erlös von bis zu einer Million Euro jährlich werden hingegen 20,5 Prozent der Unternehmen von Frauen geführt.

Fast 60 Prozent der Firmen in weiblicher Hand entfallen auf Dienstleistungen, zum Beispiel Pflege oder Aus- und Weiterbildung, Anwaltskanzleien, PR-Büros oder Finanz- und Personalberatungen. Unternehmen aus diesen Branchen haben in der Regel weniger Mitarbeiter und erzielen geringere Umsätze als Firmen aus Bau, Handel und Industrie.

(APA)

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