Studium verzögert: Schadenersatz für Eltern

AUFNAHMETESTS FUeR MEDIZINISCHE UNIVERSITAeTEN WIEN
AUFNAHMETESTS FUeR MEDIZINISCHE UNIVERSITAeTEN WIENAPA/ROBERT JAEGER
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Weil ihr Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt wurde und nicht gleich auf die Uni konnte, forderten Mutter und Vater, dass der Pkw-Lenker für den Unterhalt aufkommen muss. Die Eltern bekamen auch recht – aber nicht so, wie sie sich das vorgestellt haben.

Wien. Soeben hatte sie maturiert. Im Herbst hätte sie zur Aufnahmeprüfung für das Medizinstudium antreten wollen. Doch daraus wurde nichts. Denn die junge Frau wurde durch einen Verkehrsunfall verletzt. Und so konnte sie ihr Studium erst ein Jahr später beginnen. Aber dürfen deswegen die Eltern der Frau vom schuldigen Verkehrslenker Ersatz für den Unterhalt fordern, weil sie die Tochter nun länger erhalten müssen?

Die Verletzungen der Frau waren schwer, auch Dauerfolgen sind möglich. Die Versicherung des Pkw-Lenkers erklärte, gegenüber der jungen Frau für die Unfallfolgen aufzukommen. Auch dafür, dass diese erst verspätet ins Berufsleben werde eintreten können, weil sich das Studium verzögert hat.

Doch nun forderten auch die Eltern der Studentin Geld. Er habe in dem einen Jahr knapp 6400 Euro Unterhalt für die Tochter zahlen müsse, obwohl sie gar nicht studieren konnte, sagte der Vater. Zudem sei nicht auszuschließen, dass die Tochter wegen der Spätfolgen des Unfalls noch länger auf der Uni brauche als gedacht. Die Mutter argumentierte gleich und forderte knapp 5600 Euro an Unterhaltsleistungen ein.

Das wollten der Pkw-Fahrer und seine Versicherung nicht zahlen. Schließlich sei beim Unfall die Tochter geschädigt worden, nicht ein Elternteil. Und die Familie würde bereichert werden, wenn die Tochter Geld für den Verdienstentgang und zusätzlich die Eltern Ersatz für den Unterhalt bekommen würden. Außerdemsei die Tochter mitschuld an ihren Verletzungen, weil sie nicht angegurtet gewesen sei.

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