RAK-Präsident Enzinger zieht Konsequenzen

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Kammeramtsdirektor verliert seinen Job.

Der neu gewählte Präsident der Rechtsanwaltskammer Wien, Michael Enzinger, zieht in der Causa Mathes erste Konsequenzen. Der Wiener Anwalt und Kammerfunktionär Michael Mathes hatte sich im Oktober 2014 das Leben genommen und Berge an Schulden hinterlassen. Vorwürfe, die Kammer hätte „schützend die Hand“ über ihren Rechnungsprüfer gehalten, waren durch ein von der Kammer in Auftrag gegebenes Gutachten entkräftet worden. Der ehemalige Vizepräsident des OGH, Ronald Rohrer, hatte es erstellt.

Wie die „Presse“ jedoch erfuhr, waren Gutachter Rohrer zur Erstellung des Prüfberichts nicht alle notwendigen Unterlagen vorgelegt worden. „Das hat mich sehr gewundert. Die schlechte Optik fällt nun auf die Kammer zurück“, reagierte Rohrer daraufhin verärgert.


Für Vizepräsidentin Elisabeth Rech, die für die Berufsaufsicht zuständig ist, hat die Causa Mathes keinerlei Konsequenzen. Im Gegenteil, sie wird auch – so will es das neue Präsidium und ebenso der Ausschuss – auch weiterhin dafür zuständig bleiben.

Der Kammeramtsdirektor der RAK Wien muss sich jedoch nach einem neuen Job umsehen. Enzinger kündigte ihn vergangenen Dienstag und stellte ihn dienstfrei. Nach den Beweggründen für diesen Schritt gefragt, sagte Enzinger zur „Presse“: „Der Kammeramtsdirektor hat eine Schlüsselposition im Kammeramt sowie eine besondere Vertrauensstellung gegenüber dem Präsidenten inne.“ „Ich möchte eine Person meines Vertrauens in dieser Funktion haben und habe in diesem Sinn bereits eine öffentliche Ausschreibung veranlasst.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.05.2015)

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