Ökologe Georg Grabherr ist "Wissenschafter des Jahres"

Ökologe Georg Grabherr ist
Ökologe Georg Grabherr ist "Wissenschafter des Jahres"(c)APA/HERBERT PFARRHOFER
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Der Forscher erhielt die Auszeichnung der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten in Wien.

Der Botaniker und Ökologe Georg Grabherr (66) ist Österreichs "Wissenschafter des Jahres 2012". Dazu wurde der stellvertretende Direktor des Instituts für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und ehemalige Naturschutzprofessor an der Uni Wien von den Mitgliedern des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten gewählt. Die Auszeichnung wurde Grabherr heute, Montag, in Wien überreicht.

Mit der Ehrung wollen die Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten vor allem das Bemühen von Forschern würdigen, ihre Arbeit und ihr Fach einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen und damit das Image der österreichischen Forschung zu heben. Grabherr ist es wichtig, mit seinen Themen "Naturschutz und Liebe zu den Pflanzen in die Gesellschaft hineinzugehen", wie er im Gespräch mit der APA erklärte. "Mir ist die Natur wichtig, aber primär geht es mir um die Pflanzen, und ich habe das Glück gehabt, die Faszination der Pflanzenwelt kennenzulernen - das möchte ich vermitteln und schützen", sagte Grabherr.

Wichtige internationale Projekte

Der aus Vorarlberg stammende Grabherr hat in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Forschungsarbeiten über Pflanzengesellschaften und Vegetationsökologie in Österreich, speziell im alpinen Raum, durchgeführt. Als inzwischen in den Ruhestand getretener Vorstand des Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie an der Uni Wien hat er international bedeutende Projekte initiiert, deren Ergebnisse in den wichtigsten Wissenschafts-Zeitschriften wie "Nature" oder "Science" veröffentlicht wurden. Dazu zählt etwa die weltweite Klimastudie GLORIA (Global Observation Research Initiative in Alpine Environments), in der Hochgebirgspflanzen als Indikatoren für die Auswirkungen des Klimawandels beobachtet werden.

Dafür, dass er "Naturschutz in den Köpfen und Herzen der Menschen verankert und eine Generation von Studenten in die Berufswelt entlassen hat, die ein umfassendes ökologisches Verständnis" hat, wurde ihm im Vorjahr vom Naturschutzbund der "Österreichische Naturschutzpreis" verliehen.

Die Auszeichnung "Wissenschafter des Jahres", die auch mit einer Einladung des Office of Science and Technology (OST) an der österreichischen Botschaft in Washington zu einem Vortrag in der US-Hauptstadt verbunden ist, haben bisher u.a. die Archäologin Sabine Ladstätter (2011), der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal (2010), der Innsbrucker Experimentalphysiker Rudolf Grimm (2009), die Allergieforscherin Fatima Ferreira (2008), der inzwischen verstorbene Literaturwissenschafter Wendelin Schmidt-Dengler (2007), der Philosoph Konrad Paul Liessmann (2006), die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb (2005), der Mathematiker Rudolf Taschner (2004), der Immunologe Josef Penninger (2003) und die Mikrobiologin Renee Schroeder (2002) erhalten.

(APA)

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