Neues Labor: Krebsforschung an Hühnereiern

Grazer Mediziner nutzen Alternative zu Tests an Mausmodellen.

Wenn medizinische Erkenntnisse, die über Versuche im Reagenzglas gewonnen wurden, am lebenden Organismus studiert werden, geschieht das meist an Mäusen, Ratten oder Kaninchen. Am Institut für Pathophysiologie und Immunologie der Med-Uni Graz wurde nun ein Labor zur Krebsforschung an Hühnereiern eingerichtet.

Im neuen SFL Chicken CAM Lab führen die Forscher Tests an bebrüteten Hühnereiern durch: „Vieles lässt sich auch am Hühnereimodell klären“, sagt Laborleiterin Nassim Ghaffari Tabrizi-Wizsy. Als Testorgan dient die direkt unter der Schale eines bebrüteten Hühnereis liegende Haut. „Diese Membran ist für die Versorgung des Hühnerembryos mit Nährstoffen verantwortlich und extrem gut durchblutet. Das macht sie als Nährboden für Tumorzellen außerordentlich geeignet“, so die Laborleiterin.

Viele Mechanismen der Krebskrankheit, wie Zellinvasion und Metastasierung könnten so untersucht werden. Außerdem könne man einen Teil der Tierversuche reduzieren. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2014)

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