Sparkling Science: Roboter verladen Container im Miniaturformat

Logistiker der Wiener Boku haben mit HTL-Schülern einen Miniatur-Container-Terminal entwickelt: mit spezialisierter Software und ausgefeilten Miniaturmotoren für automatisierte Kräne.

Eine Miniaturversion von Container-Terminals hat man vielleicht bei Modelleisenbahnen schon einmal bewundert. Solche Container-Verlade-Stationen sind in der Realität Schnittstellen zwischen Bahn, Straße und Wasserweg, Knotenpunkte im Warentransport, die von spezieller Software unterstützt werden. „Unser Institut hat viele Container-Terminals in Österreich am Computer mitgeplant“, erzählt Manfred Gronalt vom Institut für Produktionswirtschaft und Logistik der Boku Wien. Im vom Wissenschaftsministerium geförderten Sparkling-Science-Projekt „RoboConT-Terminal“ entwickelte er gemeinsam mit HTL-Schülern ein Miniaturterminal mit automatischen Kränen und allem drum und dran. Das Modell passt auf einen Tisch und ist tragbar, damit es zur Veranschaulichung für Kranführer verwendet werden kann. „Die Schüler der HTL Spengergasse aus Wien haben die Software gestaltet: Intelligente Systeme sollen den Kran automatisch zur richtigen Position bringen, den richtigen Container auswählen und auf den vorgegebenen Platz abstellen lassen“, sagt Gronalt. Die „Hardware“-Entwickler kamen vom anderen Ende Österreichs.

In der HTL Bregenz designten Schüler vom Schwerpunkt Automatisierungstechnik das physische Modell. Durch das Projekt kam es in Bregenz erstmals zur Zusammenarbeit des weltweit führenden Kranherstellers Hans Künz GmbH und HTL-Schülern: Eine Win-win-Situation, bei der das Unternehmen potenzielle Mitarbeiter nun früh kennenlernt und Schüler die nahe gelegene Firma für Berufspraktika nutzen können.

Im September ging die zweijährige Laufzeit zu Ende. Schüler der Spengergasse tüfteln aber – ohne Förderung – an den Softwaresystemen weiter. Der Prototyp des Kranmodells für das Miniterminal ist fertig, doch an der Vollautomatik und der „Roboterausführung“ muss noch gefeilt werden.

„Die prinzipiellen Steuerungsabläufe funktionieren bereits. Wir können unsere Optimierungstools testen, neue Strategien der Be- und Entladung am Modell durchspielen“, so Gronalt. Damit können Entscheidungsträger und auch Kranführer am Modell ausprobieren, wie man Container-Suche und Manipulationszeiten minimiert, und wie man die Abläufe in Terminals mithilfe der Software optimieren kann. (vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2014)

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