Wie sieht die Zukunft der Produktion aus?

Industrie 4.0 soll Maschinen intelligenter machen.

Informations- und Produktionstechnologien verschmelzen immer stärker. Maschinen kommunizieren selbstständig miteinander, fällen autonome Entscheidungen. So etwa bestellen sie benötigte Ersatzteile selbst nach. Eine Entwicklung, die als „vierte industrielle Revolution“ oder „Industrie 4.0“ bezeichnet wird. Was das für Österreich bedeutet, diskutierten Experten am Donnerstag auf Einladung der Gesellschaft zur Förderung der Forschung und des Technologieministeriums.

Es brauche neue Wege, um im globalen Wettbewerb mitzuhalten, so der Tenor. Die neuen Systeme ermöglichten eine dringend benötigte Flexibilität: „Der Kunde will sich für sein neues Auto nicht nur die Farbe des Sitzes aussuchen, sondern auch die der Naht des Sitzes. Und das zum Preis der Massenproduktion“, sagte etwa Siemens-Vorstandsdirektor Kurt Hofstädter. Wer das beherrsche, werde sich auf dem Markt durchsetzen.

International mithalten

Für Österreich ist das ein zentrales Thema, denn etwa zehn Prozent der rund 30.000 Unternehmen in Österreich sind im Produktionsbereich tätig. Dort arbeiten 16 Prozent der in allen Unternehmen Beschäftigten. Die F&E-Quote liegt mit sieben Prozent deutlich über dem Durchschnitt von 2,9 Prozent.

Um Methoden für die Industrie 4.0 weiterzuentwickeln, eröffnet an der TU Wien 2015 die erste Pilotfabrik Österreichs. „Studierende und Forscher sollen hier an neuen Produktionsmethoden arbeiten“, so Rektorin Sabine Seidler. Für die Industrie soll so eine neutrale Umgebung zum Experimentieren geschaffen werden.

Aber nicht nur die Technologie soll künftig im Fokus stehen: Industrie 4.0 bringt neue Beschäftigungsformen, die Menschen brauchen daher andere Qualifikationen als bisher, hieß es bei der Veranstaltung. (gral)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.12.2014)

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