DNA-Analyse klärt Herkunft von drei karibischen Sklaven

(c) EPA (Laurent Gillieron)
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Sie stammten aus den heutigen Ländern Nigeria, Ghana, Kamerun.

Über zwölf Millionen Afrikaner wurden zwischen 1500 und 1850 n. Chr. als Sklaven nach Amerika verschleppt, unter grausamen Umständen: Man schätzt allein die Zahl der beim Transport umgekommenen Menschen auf 1,5 Millionen. Doch man weiß erstaunlich wenig über die Herkunft der Versklavten. Und die Analyse von DNA aus Skeletten wird dadurch erschwert, dass DNA in tropischer Hitze schlecht hält. Genetikern um María Ávila-Arcos (Stanford University) ist es nun doch gelungen, drei Individuen genetisch zu charakterisieren, die im späten 17. Jahrhundert auf der karibischen Insel Saint Martin als Sklaven lebten und starben (Pnas, 9. 3.). „Obwohl sie an derselben Stelle gefunden wurden und vielleicht mit demselben Schiff gekommen waren, zeigen sie unterschiedliche genetische Verwandtschaft zu heutigen Populationen in Afrika“, sagt ?vila-Arcos: Ein Mann stamme aus einer Bantu sprechenden Gruppe im nördlichen Kamerun, die anderen beiden aus Populationen im heutigen Nigeria und Ghana.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2015)

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