Die Zukunft des E-Tickets

Themenbild
Themenbild(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Handy. Tickets auf dem Smartphone zu verwalten, funktioniert schon gut. Sie sicher an andere zu schicken, macht noch Probleme. Ein Start-up-Unternehmen bietet Lösungen.

Wer kennt das nicht: Man hat Karten für eine Veranstaltung, ein Event, eine Theateraufführung oder für ein Konzert und prompt bekommt man für diesen Abend einen beruflichen Termin in den Kalender geknallt oder wird krank.

Was macht man dann mit seiner Karte? Man telefoniert Freunde und Bekannte durch, ob jemand Zeit und Lust hätte hinzugehen. Hat man endlich einen Einspringer gefunden, wird es erst wirklich haarig: Wie kommt derjenige an die Karte und vor allem wie kommt man an das Geld? Fragen, die sich dank des Start-up-Unternehmens Keyper aus Wiener Neustadt in Zukunft erübrigen sollten, denn die Zukunft ist das E-Ticket.

Einer kauft Tickets für alle

„Das elektronische Ticket gibt es ja bereits“, so einer der beiden Geschäftsführer von Keyper, Andreas Kienbink. Die Kunden können Karten via Smartphone und Apps kaufen und in Verwaltungsprogrammen wie Passbook ablegen, speichern und dem Kartenabreißer zeigen. „Was aber fehlt und den Kunden das Leben sehr erleichtern würde, wäre es, die Karten dann sicher weiterzuleiten. Viele Menschen kaufen gleich für den ganzen Freundeskreis Karten, um gemeinsam eine Veranstaltung zu besuchen. Kann dann ein Freund nicht mitgehen, ist die Weitergabe der einen Karten oftmals ein Spießrutenlauf. Das wollen wir vereinfachen“, erklärt Kienbink.

Das Unternehmen Keyper hat nun, unterstützt vom Accent-Gründerservice des Landes Niederösterreich, einen mobilen Ticketservicedienst und eine App entwickelt, mit der von einem Veranstalter gekaufte Karten verwaltet werden können. „Derzeit bedienen wir den Vorgang nach dem Kauf.“

Der Käufer erhält per Mail einen digitalen Schlüssel für die gekauften Tickets, mit dem er sicher seine Karten ablegen kann, im Idealfall in der Keyper-App, und mit dem er vor allem im Bedarfsfall sicher seine Karten an jemanden anderen weiterleiten kann. Derzeit ist es noch so, dass man das Ticket nur einer konkreten Person weiterschicken kann, man kann es jedoch noch nicht auf eine Plattform stellen, in der die Karte quasi Interessierten feilgeboten wird. Auch diesen Bedarf will Keyper künftig abdecken. „Daran arbeiten wir gerade und wollen unsere App um diese Dimension erweitern.“

Sicherer als PDF senden

Der Sicherheitsvorteil für den Kunden im Vergleich zum Weiterleiten eines als PDF angehängten Tickets besteht darin, dass beim Weiterschicken ein neuer Barcode im Hintergrund erstellt wird. So kann Missbrauch vermieden werden.

Was in den nächsten drei Monaten von Keyper noch entwickelt werden wird, ist eine vereinfachte Abwicklung der Bezahlung. In der Entwicklungspipeline ist außerdem ein Feature, das es erlaubt, Tickets nicht nur einer bestimmten Person anzubieten, sondern die Karten auch auf sozialen Medien wie Facebook offiziell zu posten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.