Wenig Fürsorge nach Infektion

Forscher zeigen Effekte auf die nächste Generation.

Leidet die Mutter in der Schwangerschaft an einer Virusinfektion, kümmert sie sich später weniger um ihr Kind. Daher neigt der Nachwuchs zu Depressionen – dies hat Folgen bis in die nächste Generation. Das zeigt eine Studie der Medizin-Uni Wien an Mäusen, die in „Brain, Behavior and Immunity“ veröffentlicht wurde.

Demnach lassen die Kinder infizierter Mütter auch ihrem Nachwuchs wieder weniger Fürsorge zukommen – obwohl sie selbst nicht infiziert sind. Auch in der nächsten Generation ist die Entwicklung von Depressionen häufiger. „Wir konnten also zeigen, dass ein transgenerationaler Effekt eintritt und dass es zu epigenetischen Veränderungen im Gehirn kommt“, sagt die Med-Uni-Forscherin Daniela Pollak. Verändert werden nicht die eigentlichen DNA-Sequenzen, sondern die Mechanismen, wie die Gene abgelesen werden. (APA/Red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2016)

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