Wie zu viel Zucker in der Nahrung das Leben verkürzt

(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Forscher fanden einen möglichen genetischen Mechanismus.

Man hat es schon Methusalem-Gen genannt: Eine Variante von FOXO3 ist bei Hundertjährigen besonders häufig, dieses Gen beeinflusst offenbar die Lebenserwartung. An Mäusen hat man festgestellt, dass es bei Nahrungsentzug verstärkt aktiviert wird, es feit die Zellen gegen oxidativen Stress. Das ist ein Grund dafür, dass Fasten bei vielen Tieren – wohl auch bei Menschen – das Leben verlängert.
Nun zeigten Forscher um David Gems (University College London), dass ein Pendant zu diesem Gen, dFOXO, bei Fruchtfliegen durch hohen Zuckerkonsum inaktiviert wird. Fliegen, die in ihren ersten drei Wochen auf zuckerreiche Diät gesetzt wurden, lebten um sieben Prozent kürzer, auch wenn sie den Rest ihres Lebens (das circa drei Monate dauert) gesünder ernährt wurden. Offenbar wird der Zuckerstoffwechsel durch eine Überdosis dauerhaft umprogrammiert (Cell Reports 18, S. 1). Ganz ähnliche Zusammenhänge fanden sich bei einem anderen Lieblingstier der Genetiker, dem Fadenwurm. David Gems findet das „pretty shocking“: „ein weiterer Beleg dafür, dass wir von übermäßigem Zucker in der Nahrung viel zu befürchten haben.“ Immerhin ist der Zuckerkonsum der Menschen in den vergangenen 50 Jahren auf das Dreifache gestiegen, das ist ein Hauptgrund für zwei Epidemien: Fettsucht und Typ-2-Diabetes. (tk)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.