Ärzte und Wissenschaftler fordern weltweites Verbot von Triclosan

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Toothbrush Zagreb Croatia 12 01 2016 Zagreb Croatia Toothbrush with toothpaste PUBLICATIONx(c) imago/Pixsell (imago stock&people)
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Das Biozid könne möglicherweise Brustkrebs auslösen sowie Spermien schädigen und die Leber und Muskeln angreifen. Es kommt in Zahnpasta und Sportbekleidung vor.

Das Biozid Triclosan soll weltweit verboten werden - das fordern 206 Wissenschaftler und Ärzte sowie neun europäische Gesundheitsorganisationen. Triclosan könne möglicherweise Brustkrebs auslösen sowie Spermien schädigen, außerdem die Leber und Muskeln angreifen, begründen die Forscher ihren Aufruf, den die Wissenschaftszeitschrift "Environmental Health Perspectives" am Dienstag publizierte.

Der Bakterienhemmer komme derzeit in zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfs vor, etwa in Zahnpasta, Kosmetika oder Sportbekleidung, heißt es in einer Mitteilung von neun europäischen Gesundheitsorganisationen.

Hormonell wirksame Substanz

Die hormonell wirksame Substanz reize auch die Haut und stehe im Verdacht, Resistenzen gegen Antibiotika zu begünstigen, heißt es in der Aussendung. Triclosan sei in zahlreichen Ländern in der Muttermilch von Frauen nachgewiesen worden und sei deshalb gesundheitlich problematisch. Das Biozid baue sich in der Umwelt sehr schlecht ab.

Laut dem Aufruf ist Triclosan in den USA, der EU sowie der Schweiz in Seifen und Reinigungsmitteln verboten. In Kosmetika und anderen Produkten des täglichen Bedarfs dürfe es aber vorkommen.

"Für den Konsumenten hat Triclosan in Kosmetika keinen unmittelbaren Nutzen. In dieser Konzentration wirkt es nicht desinfizierend auf der Haut", wird Hanns Moshammer von den ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt (ÄGU) in Österreich zitiert. Die Substanz soll deshalb für solche Produkte verboten werden und ausschließlich in medizinischen Anwendungen erlaubt bleiben.

(APA)

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