Essen beeinflusst die Haut

Sonnenbrand auf den Füßen
Sonnenbrand auf den Füßen(c) imago/photothek (Thomas Trutschel/photothek.net)
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Zumindest bei Mäusen erhöht ein zu spätes Nachtmahl die Gefahr von Sonnenbrand.

Der Mensch ist nicht nur, was er isst, sondern auch, wann er isst, das weiß man aus einer früheren Studie von Joseph Takahashi (University of Texas), der schon viel Licht in die inneren Uhren gebracht hat, die uns den ungefähren Takt des Tages schlagen, die circadian clocks. Lange dachte man, die werden nur vom Tageslicht gesteuert, aber die Mahlzeiten spielen auch mit, zumindest bei Mäusen: Wenn die mitten am Tag fressen – das ist für die nachaktiven Tiere das Gleiche, als ob wir es mitten in der Nacht täten –, setzen sie sehr viel mehr Gewicht an.

Und nun hat Takahashi etwas gefunden, das selbst ihn überraschte: Der Zeitpunkt der Mahlzeit wirkt sich auch auf die Haut aus, zumindest bei Mäusen: Bekommen die wieder mitten am Tag Futter, sind sie gegen spätere Bestrahlung mit UV-Licht empfindlicher, die falsche Essenszeit hat die Aktivität eines Enzyms verringert, das UV-Schäden in der Haut repariert (Cell Reports 20, S. 1061). Takahashi vermutet, dass das auch bei Menschen so ist, sein Koautor Bogi Anderson hält den Schluss für verfrüht. Aber man könnte es ja einfach testen: Gerade in Regionen wie Spanien, wo die Sonne brennt und die Haut gefährdet, wird mit der Hauptmahlzeit vor der Hitze des Tages in die gar nicht so frühe Nacht ausgewichen. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2017)

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