Warum sind Flamingos rosa?

Expedition Mittelmeer
Expedition Mittelmeer(c) ORF
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Viele Vögel wechseln die Farbe des Gefieders – aber nicht alle, weil es die Natur so vorsieht.

Flamingos fallen in freier Wildbahn durch ihr strahlend rosarotes Federkleid auf. In Zoos wirken sie manchmal etwas blasser. Warum ist das so? Welche Rolle spielt die Ernährung? Und gibt es auch andere Vögel, bei denen die Gefiederfarbe sich ändert?

Flamingos kommen in verschiedenen Teilen Amerikas, in Afrika, Nordamerika und Südwestasien vor. Der Rosaflamingo ist der einzige Vertreter, der auch in Europa heimisch ist. Zu beobachten ist er etwa in Spanien, Griechenland, Sardinien oder der südfranzösischen Camargue. Ob Plankton oder wirbellose Tiere aller Art – das Ernährungsspektrum ist breit.

Und es ist auch das Futter, das den rosa Farbton erzeugt: „Für die Farbe des Gefieders sind bestimmte Algen verantwortlich, die Caratinoide enthalten“, sagt Alexandra Scope, Expertin für Vögel und Vogelmedizin an der Vetmed-Uni Vienna. Fehlen diese, wird der Vogel blassrosa. Auch Zoos führen die Farbstoffe daher über das Futter zu. Es gibt aber auch Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Färbung und Rangordnung der Tiere.

Ihr farbiges Federkleid bekommen auch Kanarienvögel durch das Futter: rot oder gelb gefärbtes Gemüse wie Paprika oder Karotten, aber auch Grünfutter. Künstlich hergestelltes Futter macht die Farbe noch kräftiger. „Mausert sich der Vogel, wird er wieder heller“, so Scope. Blau, Gelb, Grün oder Rosa – die Farbe der Federn kommt bei südostasiatischen Hühnerkücken ebenfalls aus der Hand des Menschen: Dort werden die Tiere mit Eierfarben gefärbt.

Von Natur aus bunt ist der Papagei. „Er bildet die Farbstoffe in der Leber. Verfärbt er seine Federn, ist das ein Hinweis auf eine Krankheit“, sagt Scope. Manche Vögel färben sich aber auch selbst ein: Der Bartgeier etwa wälzt sich in roter, eisenhaltiger Erde, die an seinem Gefieder haftet. Dazu, warum er das macht, gibt es viele Hypothesen – etwa, dass er sich so vor Parasiten schützt –, aber noch keine wirkliche Erklärung.

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2014)

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