FORSCHUNGSFRAGE

Warum können Vögel auf Stromleitungen sitzen?

Voegel auf einer Stromleitung
Voegel auf einer Stromleitung(c) www.BilderBox.com
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Berühren die Tiere eine zweite Leitung oder den Mast, wird es für sie gefährlich. Strom fließt erst, wenn es einen Spannungsunterschied gibt.


Jedes Kind lernt, dass Stromleitungen gefährlich sind. Hinweistafeln an den Masten warnen davor, zu nahe zu kommen. Davon unbehelligt sitzen Vögel – allein oder in Gruppen wie aufgefädelt – auf den Leitungen. „Das geht, weil Spannung allein nicht gefährlich ist“, erklärt Elektrotechniker Markus Kampl von der TU Wien. Das wird sie erst durch eine sogenannte Potenzial- oder Spannungsdifferenz, also wenn der Strom fließt.

Der Forscher vergleicht das mit zwei nicht miteinander verbundenen Seen, einer auf dem Berg und einer im Tal: „Sie bleiben ruhig, bis man sie verbindet. Erst dann kommt es zu einem Austausch. Das Wasser fließt.“ Genau so sei es auch mit dem Strom, wenn man zwei elektrische Potenziale verbindet, so Kampl. Für einen Vogel bedeutet das: Solange er nur auf einer Leitung sitzt, ist diese für ihn ungefährlich. Berührt er aber zugleich eine zweite oder den mit der Erde verbundenen Strommast, schießt der Strom durch seinen Körper – je nach Leitung mit 20.000 Volt oder, bei Hochspannungsleitungen, noch weit mehr.

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