Damals schrieb "DiePresse"... Der Kranke: eine Humoreske

Wien, 21. Februar 1867. Ein ganz gehöriger Anfall von Nervenfieber, der mich durch einige Wochen zum Gefangenen gemacht hat und mich nur langsam verläßt, hat mich in die Unmöglichkeit versetzt, über irgend etwas zu denken, was nicht mit ihm zusammenhängt. Erwarte also keine gesunden Gedanken von mir, Leser; ich kann dir nichts bieten als eines kranken Mannes Träume. Und in der That, der ganze Zustand eines Kranken ist nichts anderes; denn was sonst als ein prächtiger Traum ist es, zu Bett zu liegen und die Vorhänge desselben am Tage vorzuzuziehen und sich einem vollständigen Vergessen aller Dinge zu überlassen, welche vor sich gehen? Unempfindlich zu werden für alle Werke des Lebens, ausgenommen für die Schläge des eigenen schwachen Pulses?

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