Was ich lese: Alma Hannig

Ich lese meistens mehrere Bücher parallel, die ich über die gesamte Wohnung verteile.

Ich lese meistens mehrere Bücher parallel, die ich über die gesamte Wohnung verteile: Auf dem Nachttisch liegen Hans von Trotha: Czernin oder wie ich lernte, den Ersten Weltkrieg zu verstehen (Nicolai Verlag), und Elena Messner: Das lange Echo (Edition Atelier).

Von Trotha schildert die Rolle seines Urgroßvaters in der österreichisch-ungarischen Diplomatie, er war einer der interessantesten Politiker seiner Zeit, Außenminister Ottokar Czernin (1916 bis 1918). Elena Messner wählt den Zugang über die Erinnerungskultur und kombiniert eine fiktive Geschichte aus dem Jahr 1916 mit ihrer historischen Aufarbeitung in der Gegenwart. Beide Bücher bieten eine bemerkenswerte Verbindung aus Tatsachen und Fiktion.

In meinem Wohnzimmer findet man zurzeit Simon Winder: Kaisers Rumpelkammer (Rowohlt Verlag), eine sehr subjektive und in typisch britischer Manier humorvoll aufbereitete Geschichte der Habsburger Skurrilitäten. In der Küche blättere ich immer wieder in der gelungenen Umsetzung von Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit als Graphic Novel (Verlag Herbert Utz). Auf dem Schreibtisch stapeln sich neben der aktuellen „Arbeitsliteratur“ stets einige Titel, die ich aus purem Vergnügen oder Interesse lese.

Das sind momentan das von Rudolf Agstner herausgegebene Tagebuch des k.u.k. Diplomaten Heinrich Wildner1915/16 (LIT Verlag) und Die Jugendgeschichte einer Arbeiterin (1921), in der die österreichische Sozialdemokratin Adelheid Popp ihre eigene Kindheit in der späten Habsburgermonarchie eindrucksvoll beschrieb. ■

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.11.2014)

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