Was ich lese

Ich lese, so viel ich kann. Immer sind es mindestens zwei oder drei Bücher.

Ein ständiger Begleiter ist von Jim Dodge: Die Kunst des Verschwindens (Rowohlt Verlag). Eine Fähigkeit, die ich gern hätte. Der Roman ist mystisch, fesselnd, skurril und für jedermann, der abgefahrene Geschichten mag. Es ist die Geschichte von Daniel Pearse, der mit seiner Mutter auf einer Farm in Kalifornien lebt, die gleichzeitig Unterschlupf für Rebellen einer Geheimorganisation namens AMO ist, bestehend aus anarchistischen Magiern und Outlaws. Nach dem Tod der Mutter übernimmt die AMO Daniels Ausbildung, die mit dem höchsten Level endet: der Kunst des Verschwindens. Dodge besitzt die Fähigkeit, seine Leser zu fesseln – und in unglaubliche Welten zu entführen.

Ein weiteres faszinierendes Buch ist Warum der Mensch glaubt von Martin Urban (Piper Verlag). Er eröffnet eineSicht auf die Belange der Menschheit und zeigt, dass das Bedürfnis, der Welt einen Sinn zu geben, eine biologische Ursache hat und keine spirituelle – ganz im Sinne von „Wer glaubt, wird selig“.

In meiner Tasche findet man auch immer wieder Reclam-Bändchen, die Stücktexte enthalten, und Gedichtbände von Trakl bis Lampe. Auch bin ich ein Fan der Bücher des Mückenschweinverlags (Stralsund): Ich lese derzeit Die Erde ist hohl!von Andrea Schulz, ein Buch mit kunstvollen Zeichnungen und Berichten über Begegnungen und Erlebnisse aus dem Inneren der Erde. Man weiß ja, fotografieren geht dort nicht, wahrscheinlich weil eine Sonne im Zentrum der Innenerde liegt. Deshalb gibt es dort auch keine Schatten. Ich liebe diese Zeichnungen und die skurrile Geschichte. ■

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2015)

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