Eine Welt unterm Glassturz

T. C. Boyle nimmt das reale US-Biosphere-Project aus den 1990er-Jahren als Basis für seinen Roman „Die Terranauten“. Doch auch in dieser von allem abgeschirmten neuen Welt beginnt es alsbald ordentlich zu menscheln.

Eine Welt auf der Welt, völlig autark unter einer Glaskuppel auf einem Gelände, das rund eineinhalb Hektar groß ist, bewohnt von acht Menschen – Boyles Setting für seinen neuen Roman „Die Terranauten“ klingt nach Science-Fiction, und doch nimmt es Anleihe an einer wahren Begebenheit.

In der Wüste von Arizona wurde in den 1990er-Jahren im Rahmen des sogenannten Biosphere-Projekts ein Gebäudekomplex ausGlas erbaut, mit dem Ziel, ein von der Außenwelt völlig unabhängiges Ökosystem zu erschaffen, mit einer Savanne, einem Ozean, einem tropischen Regenwald, Anbauflächen und Biotopen für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Selbst die Versorgung mit Wasser und Sauerstoff erfolgte autark. Bewiesen werden sollte, dass darin Leben langfristig möglich war, nicht nur hier auf der Erde, sondern in Zukunft auch exterritorial, etwa auf dem Mond oder dem Mars. Man gab jenem künstlichen Lebensraum den Namen „Biosphere 2“, die Bezeichnung „Biosphere 1“ blieb der Erde selbst vorbehalten. Acht Wissenschaftler harrten darin exakt zweiJahre und 20 Minuten aus.

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