Schräglagen des Lebens

„FanniPold“: sich wandelnde Kleinstadtrealitätim Porträt.

Karin Peschkas erster Roman, „Watschenmann“, erschien 2014und war eines der interessantesten Debüts der vergangenen Jahre, sprachlich und auch inhaltlich. Denn die 1967 in Eferding geborene Autorin hat als Wirtshaustochter wie Sozialarbeiterin ein Sensorium für die Schräglagen im Leben jener Menschen, die in den Hochglanzmagazinen nicht vorkommen –allenfalls dann, wenn ein häuslicher Amoklauf für Schlagzeilen gut ist.

Darauf spielt auch der Titel ihres neuenRomans an: Labels wie „Brangelina“ können nur aus Angelina Jolie und Brad Pitt generiert werden, niemals wird aus einer Fanni und einem Leopold aus Laurinz nahe Ried im Innkreis ein „FanniPold“. Handlungsort und Milieu des Buches sind unspektakulär, umso wuchtiger ist der Auftakt: Fanni, stellvertretende Leiterin des örtlichen Supermarkts und Mutter zweier halbwüchsiger Kinder, ist beim ersten – und letzten – Höhenflug ihres Lebens im Wipfel einer Tanne bruchgelandet. Hinter ihr Poldi, der Jungunternehmer des Tandemflugs, der noch keine Lizenz für sein neues Gewerbe hat und sie wohl nicht mehr bekommen wird.

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