Casanova - ganz neu? Die Frauen und die Freiheit

Neues von Giacomo Casanova? Biograf Uwe Schultz präsentiert den lebenslangen Libertin als stil- und stilisierungssicheren Autor, als Frauenfreund und -verführer, als Kunstkenner, Hochstapler, Spieler und Diplomaten.

Casanova kann man sich immer wieder zuwenden, so schillernd und zugleich geistvoll ist seine Gestalt. Der Venezianer bleibt freilich auch eine undurchschaubare Figur, die das Rätsel- und Proteushafte seines Charakters durchaus zelebrierte: eine Sphinx mit priapischem Hochmut.

Seine im Alter in der Einsamkeit des böhmischen Schlosses Dux auf Französisch niedergeschriebenen Lebenserinnerungen zeigen ihn als Homme de Lettre von berückendem Charme und großer literarischer Belesenheit. Seine Absicht war, sich mit seiner so erfindungs- und erfahrungsreichen Existenz als singuläre Person seiner Epoche in Positur zu setzen. Das war angesichts des ebenso glänzenden wie anrüchigen Zaubers des Ancien Régime, das er durchlebt hatte, ein reichlich unbescheidenes Unterfangen. Aber es entsprach vollends dem unerschütterlichen Selbstwertgefühl des erfolgreichen Verführers.

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