Wer hat den "Tate" verraten?

"Sechs Koffer": In Maxim Billers Familiengeschichte verdächtigt der Enkel den Großvater, seinen Vater verraten zu haben. Eine Spurensuche im Schatten Stalins. Elegant, ausdrucksstark und musikalisch im Sprachstil.

Der Titel erinnert an einen der besten satirischen Romane der Welt literatur, an "Zwölf Stühle" von Ilf und Petrow von 1928. Bei Maxim Biller sind es nur halb so viele, nämlich sechs, und keine Stühle, sondern Koffer. Biller, 1960 in Prag geboren, seit 1970 in Deutschland daheim, hat sich mit aggressiven Texten und provokanten Äußerungen einen Namen gemacht. Innerhalb der oft  humorlosen deutschen Gegenwartsliteratur erfrischte er durch Frechheit und Witz, durch Ironie und Spott, einmal mit dem Florett, einmal eher mit dem groben Keil.

Das besagt noch nichts über Billers Sprachstil. Er ist elegant, ausdrucksstark, musikalisch und in der Syntax eher unkompliziert, also leicht lesbar. Wahrscheinlich ist auch das ein Grund für Billers Erfolg.  Maxim Biller gehört zu jenen Autoren seiner Generation, die die Literatur der Glosse, dem Feuilleton annähern.

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