Treffer: Fußwerk auf rotem Teppich

Beide als Lieblinge der Klatschspalten dem Publikum weltweit bekannt, beide aus Europa, nahmen sie nach dem spektakulären Tod einer anderen, freilich royalen Prominenten alsbald deren Platz in diversen Magazinen ein. Werbeverträge und nicht nur die ermöglichen ihnen ein Luxusleben, von denen manch Normalo nur träumen kann. Auf wichtigen Feiern und Award-Verleihungen, sprich: auf dem roten Teppich, wo es viel Blitzlichtgewitter gibt, fehlen sie praktisch nie.

Ihn konnte man in seiner angestammten Profession ein letztes Mal im vergangenen Sommer bewundern, dann hängte er die Arbeitsschuhe an den Nagel. Weltkarriere hin oder her, irgendwann muss eben Schluss sein. Von vielen in den Himmel gelobt, von anderen wieder als Modeerscheinung – in jeglicher Hinsicht – abgetan, wurde er, Jahre ist es her, sogar in eine ewige Bestenliste seiner Zunft aufgenommen. Tatsächlich aber schien im Laufe der Zeit sein fußwerkliches Können mehr und mehr seiner Vorliebe nach einem auffälligen, Trend setzenden Äußeren zu weichen, wodurch er einen neuen Typ Mann kreierte und als solcher gleich zum Werbemaskottchen wurde. Wie es sich für einen Mann von Welt aus Europa gehört, kehrte er samt Frau dem alten Kontinent schließlich den Rücken, um in der Neuen Welt seinen neuen Status zu pflegen.

Diese, seine Frau war ebenso bereits weltbekannt, bevor sie einander das Ja-Wort gaben. Ihre Wandlung war indes fast noch drastischer als seine: von der Musik zur Schriftstellerei und weiter zur Ausstattungsindustrie. Dazwischen blieben auch etliche Kilos Lebendgewicht auf der Strecke. Bestens bekannt ist ihr vermeintlich aristokratisches „Gschau“, mit dem sie sich ihren gesellschaftlichen Stellenwert sichern möchte; wie viel Noblesse darin steckt, sich nie auch nur das kleinste Lächeln entlocken zu lassen, mag dahingestellt bleiben.

Gemeinsamen Nachwuchs gibt es seit dem Jahr ihrer Trauung, 1999; inzwischen sind es insgesamt sogar vier Sprösslinge, drei davon männlich, der jüngste weiblich. Was aus diesen vier werden mag, ist noch nicht ganz klar – ob sie in die Fußstapfen des sportlichen Vaters oder jene der Mutter treten wollen; derzeit sind ja eh noch die Eltern diejenigen, die mehr Aufsehen erregen. ■

Wer traf wen? Welche war seine Profes-
sion, welche sind die ihren?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.07.2014)

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