Wortspielereien: Grasechsen gravieren

Manche Spiele spielen wir zu viert, andere zu dritt, andere wiederum zu zweit. Wenn der letzte Partner ausfällt, dann spielen wir eben zu erst.

Es folgen noch einige Anmerkungen zu unserer mathematischen Vokabellehre. Wolfgang Tuma schickt uns den bemerkenswerten Satz: Manche Spiele spielen wir zu viert, andere zu dritt, andere wiederum zu zweit. Wenn der letzte Partner ausfällt, dann spielen wir eben zu erst. Oder?

Und Johanna Sibera hat noch ein paar Beispiele, bei denen drei minus eins ganz neuen Sinn ergibt: So wird aus dem langbeinigen Waldreiher ein Walzwei(h)er (eh normal bei Ehepaar Wal). Auf der Tandreise zum Erwerb eines solchen wird am Abend dann die Tanzweise. Auf den befehlenden Ruf des Klassenvorstands „Her, 3B!“ kommen komischerweise keine Schüler, sondern das Herzweib (und wer in der 3G auf keinen grünen Zweig kommt, kommt in die 2G). Und wenn Heinz-Christian Strache beim Bierzählen feststellt: „Ich hab drei,gelt!“, erwidert der Kellner nur: „Und ich hab Zweigelt!“

Wörter mit vier sind viel schwieriger arithmetisch zu mutieren. Aber immerhin ist das hier möglich: Gravieren mal 1,5 ergibt Gras-Echsen. Und wenn man das verdoppelt, so spricht man – wie in steirischen Vorzeiten – von Graz-Wölfen. Sonst aber ist es schwer. Das Brevier kann man mit einiger orthografischer Unbekümmertheit zur Brezen vervielfachen, und nur mit großer Unverfrorenheit den Bolivier zu den Polizzen. Oder das Konservieren zu den Konzertreihen. Autsch! mip

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.05.2012)

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