Im Dienste Seiner Majestät: Die Sixtus-Affäre

14 Entwürfe: „Mon cher Sixte“, Brief Kaiser Karls an seinen Schwager Prinz Sixtus von Bourbon-Parma.
14 Entwürfe: „Mon cher Sixte“, Brief Kaiser Karls an seinen Schwager Prinz Sixtus von Bourbon-Parma.(c) FOTO WILHELM / Interfoto / picturedesk.com
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Vor hundert Jahren, im Frühjahr 1917: Hinter dem Rücken der Deutschen versucht Kaiser Karl, einen Sonderfrieden Österreich-Ungarns mit der Entente auszuhandeln. Die Sixtus-Affäre – und ihr peinliches Ende.

War es eine Affäre oder ein Skandal, wie viele behauptet haben? Im April 1918 wurde durch einen Zufall, ein Missverständnis und letztlich stures Leugnen bekannt, dass im Jahr davor die Möglichkeit bestanden hatte, den Ersten Weltkrieg zu beenden. Nicht durch die Kapitulation eines der Kriegführenden, sondern durch einen Waffenstillstand und Verhandlungen. Nachträglich wurde viel Schmutzwäsche gewaschen. Der österreichische Kaiser wurde der Lüge geziehen, bezeichnete seinerseits den französischen Staatspräsidenten als Lügner, verlor beim deutschen Bundesgenossen jegliche Achtung und musste zur Kenntnis nehmen, dass zwischen gut und gut gemeint ein meilenweiter Unterschied liegt.

Es begann im Februar 1917. Der letzte österreichische Kaiser, Karl I. (für die Ungarn König Károly IV.), hatte die Zügel in die Hand genommen, die seinem Großonkel, Kaiser Franz Joseph, längst entglitten waren. Er hatte sich folgende Ziele gesetzt: rasche Beendigung des Kriegs, Herstellung demokratischer Verhältnisse in der österreichischen Reichshälfte sowie ein Ende der engenBindung an Deutschland. Mit seinem letzten Anliegen scheiterte Karl als Erstes, und das noch 1916.

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