Das 20. Jahrhundert: Einmal Neue Welt und zurück

Das 20. Jahrhundert war geprägt von Kriegen, Totalitarismus, Krisen und Terror. Doch stellte es auch eine Epoche ebenso großer menschlicher Triumphe dar. Edgar Wolfrum porträtiert ein zutiefst widersprüchliches Zeitalter mit seinen dunklen und hellen Seiten und den vielen Schattierungen dazwischen.

The Dark Side of the Moon“ hieß ein legendäres Album der Rockband Pink Floyd aus dem Jahr 1973. Der Mensch sei ein Mond, der eine dunkle Seite habe, die er verberge, wandelte die Band ein Bonmot Mark Twains ab. Die dunkle Seite ist jedoch alles andere als verborgen geblieben: Viele Historiker sehen in diesem „Zeitalter der Extreme“ oder dem „radikalen Zeitalter“ das „schrecklichste Jahrhundert der Weltgeschichte“. Auch die britische Autorin Margaret Drabble bezeichnet diese Epoche als „beastly century“, als „bestialisches Jahrhundert“. In einem Vortrag vor der Royal Societyof Literature in London betonte sie: „Men are far more beastly than the beasts.“

Edgar Wolfrum versucht, dieses aus seiner Sicht einseitige Bild zurechtzurücken. Der Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg präsentiert in seinem Buch dramatische Kontraste. Als Leitlinie gibt er vor: „Hell und Dunkel stießenaufeinander und erzeugten in ständigem Austausch mannigfache Mischungsverhältnisse.“ Dabei geht es ihm nicht darum, das 20. Jahrhundert in eine binäre Logik hineinzuzwingen. Vielmehr sollen die Schnittmengen und Übergänge zwischen den beiden Extremen herausgearbeitet werden.

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