Hoffen geht weiter: Schumachers Zustand unverändert

Journalisten vor dem Spital
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Seit zehn Tagen gibt es kein Statement der behandelnden Ärzte. Auf der Unglückspiste in Meribel ist längst Alltag eingekehrt.

Nur noch vereinzelt machen Skifahrer an der Unglücksstelle im Skigebiet von Meribel Halt. Und auch am Krankenhaus im rund 120 Kilometer entfernten Grenoble herrscht wieder weitgehend Normalität. Irgendwie ist Ruhe eingekehrt um den schwer verletzten Michael Schumacher. Genau dazu hatte die Ehefrau des Formel-1-Rekordweltmeisters vor über einer Woche unmissverständlich aufgerufen.

"Es war schwer, richtig zu arbeiten", bestätigte auf der Homepage der Zeitung "20minutes.fr" eine Krankenschwester im Rückblick auf den einst riesigen Medienandrang rund um die Klinik. Seit dem 29. Dezember, dem Tag des Unfalls mit den schrecklichen Folgen, liegt Schumacher dort im künstlichen Koma.

Das letzte offizielle Statement zu Schumachers Zustand datiert vom 6. Jänner, drei Tage nach seinem 45. Geburtstag. "Der klinische Zustand von Michael Schumacher wird als stabil angesehen und kontinuierlich beaufsichtigt. Das zuständige Ärzteteam unterstreicht jedoch, dass sie nicht aufhören werden, die Situation von Michael als kritisch zu betrachten", hieß es damals in einer Stellungnahme vom Krankenhaus. Am Abend jenes Tages verwies Managerin Sabine Kehm noch einmal auf das Bulletin, nachdem Meldungen laut geworden waren, Schumacher sei außer "akuter" Lebensgefahr.

Beschränkte Informationen für Medien

Seit Beginn der Behandlung verwiesen sie und auch die Mediziner zudem immer wieder darauf, dass nur bei signifikanten Veränderungen von Schumachers Situation mit weiteren Bekanntmachungen zu rechnen ist. Sie betonten ebenfalls mehrfach, dass medizinische Details wie mögliche Scans oder auch Operationen nicht mehr bekanntgegeben würden. Zum einen wegen des Arztgeheimnisses, zum anderen zum Schutz der Privatsphäre des Patienten und dessen Familie.

Schumacher hatte bei seinem Skiunfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten, als er mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt war. Der Sturz hatte sich nur wenige Meter von der markierten Piste ereignet. Schuld ist nach bisherigen Erkenntnissen niemand an dem Unfall. Schumacher war auch nicht schnell gefahren, wie die Ermittler Mitte vergangener Wochen betont hatten. Alles deutet auf eine tragische Verkettung unglücklicher Umstände hin, so wie Managerin Kehm zwei Tage nach dem Sturz bereits nachdrücklich versichert hatte.

Die Anteilnahme an Schumachers Schicksal war vor allem in den ersten Tagen nach dem Unglück überwältigend. Freunde, Wegbegleiter - sie alle reisten nach Grenoble, um Schumacher und seiner Familie Kraft zu geben. Andere wie Formel-1-Boss Bernie Ecclestone lassen sich via Telefon auf dem Laufenden halten.

Keine Zukunftsprognosen

Nur gibt es schlichtweg seit Tagen nichts Neues. Unmittelbar nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus von Grenoble am 29. Dezember war Schumacher notoperiert worden, am Abend des 30. Dezember folgte ein zweiter Eingriff. Bei dieser Operation war ein Hämatom in der linken Hirnseite des ehemaligen Rennfahrers entfernt worden. Andere seien schwerer zugänglich, hatten die Mediziner tags darauf erklärt.

Niemand kann derzeit sagen, wann Schumacher womöglich aus dem künstlichen Koma geholt wird. Geschweige denn, wie es dem siebenmaligen Formel-1-Weltmeister dann gehen könnte. Spekulationen verbieten sich angesichts der Schwere der Kopfverletzungen ohnehin.

(APA/dpa)

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