In einer Aussendung war von "beleidigendem Verhalten bestimmter Fans" im Freundschaftsspiel gegen Israel die Rede. Zuletzt war es in Ungarn vermehrt zu antisemitischen Zwischenfällen gekommen.
Die ungarische Regierung hat antisemitische Tiraden von Fans bei einem Freundschaftsspiel zwischen Ungarn und Israel in Budapest vergangenen Woche verurteilt. In einer Aussendung am Dienstag sprach die Regierung von "beleidigendem Verhalten bestimmter ungarischer Fußballfans", ohne auf den antisemitischen Charakter der ausfälligen Rufe Bezug zu nehmen. Man trete gegen jede Form von Diskriminierung aufgrund von Rasse, Religion oder Nationalität auf.
In Videoclips von dem Spiel am 15. August sind Rufe wie "dreckige Juden", "Buchenwald" oder "Viva Mussolini" von ungarischen Zusehern zu hören. Peter Morvay, Redakteur des Privatsenders ATV, erklärte, die antisemitischen Ausfälle seien nicht nur von ein paar "Verrückten" ausgegangen, der "ganze Haufen" der Anhänger des ungarischen Teams habe sich so verhalten. Zudem seien palästinensische und iranische Fahnen geschwenkt worden.
Zuletzt hatten es Sorgen wegen antisemitischer Zwischenfälle in Ungarn gegeben. So waren Ende Juli ein jüdischer Friedhof in der Stadt Kaposvar geschändet worden. Für Aufsehen sorgte auch die Verhaftung des mutmaßlichen Nazi-Kriegsverbrechers Laszlo Csatary Mitte Juli in Budapest, nachdem jüdische Gruppen jahrelang ein Vorgehen gegen ihn gefordert hatten.
(APA)