Bundesliga: Aufsteiger als Angstgegner

Aufsteiger Angstgegner
Aufsteiger Angstgegner(c) APA/EXPA,PATRICK LEUK (EXPA,PATRICK LEUK)
  • Drucken

Rapid verlor auch das dritte Saisonduell mit Aufsteiger Wolfsberg. Nun ist wie in Graz die Krise allgegenwärtig.

Wolfsberg/Wien/Cg. So recht in den Mund nehmen wollte man das Wort Krise in Hütteldorf bislang noch nicht. Zwei Punkte aus den ersten drei Spielen der Rückrunde gegen Austria, Salzburg und Sturm waren noch nicht beunruhigend genug, mit der 1:2-Niederlage gegen neun WAC-Spieler hat Rapid aber auch den letzten Kredit verspielt. Dabei fanden die Gäste aus Wien auf dem holprigen Rasen zunächst besser ins Spiel, nach einem geschickten Zuspiel von Deni Alar an Guido Burgstaller führte Rapid früh (10.).

Der Aufsteiger fand über den Kampf ein Mittel und durch Mihret Topcagic zum baldigen Ausgleich (16.). Der Rekordmeister wirkte durch das Gegentor verunsichert, die Führung der Kärntner nach einem schönen Treffer von Christian Thonhofer passte gut in das Bild (35.). Thonhofer war erst im Vorjahr ablösefrei von Wien nach Wolfsberg gewechselt. Rapid wäre noch genügend Zeit verblieben, die dritte Niederlage im dritten Duell mit dem WAC zu verhindern. Zudem agierte die Mannschaft von Trainer Peter Schöttel ab der 50. Minute in numerischer Überlegenheit, Nenad Jovanovic hatte Rot gesehen. Grün-Weiß verstand es jedoch trotz einem Mann mehr auf dem Platz nicht, Ball und Gegner laufen zu lassen, zündende Ideen blieben aus.

Der WAC konnte es sich sogar leisten, dass Rubén Rivera einen Elfmeter verschoss – Michele Polverino hatte zuvor mit seiner Schwalbe Erfolg (78.). Selbst in der Schlussphase kam Rapid gegen neun Kärntner (Rot für David de Paula/79.) nicht mehr zum Torerfolg. Burgstaller vergab in der 87. Minute die beste Chance zum 2:2-Ausgleich.

Krisensitzung bei Sturm

Neben Rapid befindet sich auch Sturm Graz in der Krise. Nach dem 1:2 daheim gegen die Admira sind die Steirer zwar weiterhin Vierte und damit auf Europacup-Kurs, Trainer Peter Hyballa ist aber angezählt. Der Deutsche hat es sich nach sechs sieglosen Partien nun auch mit den Fans verscherzt. Aufgebrachte Anhänger blockierten die Stadionausgänge und hinderten die Sturm-Truppe zunächst an der Abreise. Teile der Klubführung stellten sich einer Aussprache. Ein weiteres bedeutendes Gespräch soll am Montag folgen, zwischen Hyballa, Geschäftsführer Ayhan Tumani und Generalmanager Gerhard Goldbrich. Hyballa gab zunächst einmal Durchhalteparolen aus. Die hörten sich dann so an: „Wir arbeiten weiter. Ich kann ja keinen Hasen aus dem Hut zaubern.“ Trotz des 3:1-Erfolgs gegen Wiener Neustadt ist auch in Salzburg nicht alles in bester Ordnung. 15 Punkte Rückstand bei zwei absolvierten Spielen weniger schlagen auf das Gemüt. „Ich habe das Gefühl, dass sich die Spieler derzeit zu viele Gedanken machen“, ortete Trainer Roger Schmidt den Grund für Unkonzentriertheiten sowie fehlende Spielfreude und Lockerheit in seiner Truppe.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.