Fußball: Rapid feuert Schöttel, Barisic übernimmt

FUSSBALL BUNDESLIGA: SV RIED - RAPID WIEN
FUSSBALL BUNDESLIGA: SV RIED - RAPID WIENAPA/ALOIS FURTNER
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Nach dem Cup-Aus gegen den Regionalligisten FC Pasching zieht Rapid die Konsequenzen und trennt sich von seinem Cheftrainer und dessen Assistenten.

Rapids sportliche Talfahrt hat erste personelle Konsequenzen gefordert. Österreichs Fußball-Rekordmeister hat Cheftrainer Peter Schöttel (46) am Mittwoch mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Nachfolger ist der bisherige Amateure-Trainer Zoran Barisic (42). Der Ex-Internationale hatte schon im Frühjahr 2011 vor der Bestellung Schöttels interimistisch als Chefcoach fungiert.

Rapid hat von den vergangenen zehn Ligaspielen nur eine einzige (2:0 zuletzt gegen Wr. Neustadt) gewonnen. Zu allem Überfluss setzte es am Dienstag im Cup-Viertelfinale eine blamable 0:1-Heimniederlage gegen den Regionalligisten FC Pasching. Schöttel leitete am Tag danach zwar noch das Vormittagstraining, die Vereinsführung entschloss sich unterdessen aber zur Trennung.

Dabei hatte Schöttel erst im Jänner eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2015 unterschrieben - eine der ersten Amtshandlungen von Sportdirektor Helmut Schulte. Der Deutsche hatte Schöttel bis zuletzt öffentlich den Rücken gestärkt. Der Druck auf die Funktionäre war nach der anhaltenden sportlichen Misere aber zu groß.

Schöttel hatte die Hütteldorfer im Sommer 2011 übernommen, in der Vorsaison zum Vizemeistertitel und im Herbst in die Europa-League-Gruppenphase geführt. Sieben Runden vor Schluss liegt Rapid in der Bundesliga auf dem dritten Tabellenplatz. Vor dem Wiener Derby am Sonntag fehlen aber bereits 20 Punkte auf Tabellenführer Austria. Mit dem Cup-Aus gegen Pasching war auch die letzte Chance auf einen Titel dahin.

Die Rapid-Fans hatten ihrem Ärger bereits vor dem Heimspiel gegen Wr. Neustadt mit einer Demonstration Luft gemacht. Waren die Unmutsäußerungen anfangs hauptsächlich gegen die Vereinsführung gerichtet, mehrten sich in den vergangenen Tagen auch die "Schöttel raus"-Rufe. Der Rekordspieler des Vereins war von 2003 bis 2006 bereits als Sportmanager bei Rapid tätig gewesen - und nach Fan-Aufständen abgetreten.

Mit Schöttel muss auch dessen Assistent Dritan Baholli gehen. Aus dem bisherigen Trainerteam bleiben Thomas Hickersberger und Tormanntrainer Raimund Hedl. Neuer Co-Trainer ist der frühere Stürmerstar Carsten Jancker, zuletzt als Nachwuchschef tätig. Dazu steht Alexander Steinbichler zur Verfügung, der bereits bei den Amateuren als Athletiktrainer mit Barisic gearbeitet hatte.

Barisic war nach der Trennung von Peter Pacult im April 2011 zum interimistischen Chefcoach bestellt worden. Unter seiner Führung kamen die Hütteldorfer in acht Ligaspielen auf lediglich elf Punkte, dazu gab es im Derby gegen die Austria einen unrühmlichen Platzsturm der Fans. Am Ende reichte es nur zu Platz fünf - den Platz, auf dem Barisic die Mannschaft übernommen hatte. Einen derartiger Absturz, der sogar den Europacup-Startplatz in Gefahr bringen könnte, soll "Zoki" in den kommenden Wochen vermeiden.

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