Rapids Kampfgeist wurde doch noch belohnt

v.l.) Christopher Trimmel (Rapid), Marcel Sabitzer (Rapid), Christopher Dibon (Rapid) und Lukas Grozurek (Rapid) jubeln über das 2:2 am Donnerstag, 3. Oktober 2013
v.l.) Christopher Trimmel (Rapid), Marcel Sabitzer (Rapid), Christopher Dibon (Rapid) und Lukas Grozurek (Rapid) jubeln über das 2:2 am Donnerstag, 3. Oktober 2013APA (HELMUT FOHRINGER)
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Europa League. Die Hütteldorfer zeigten im Happel-Stadion gegen Dynamo Kiew zwei Gesichter und holten in letzter Minute noch ein 2:2. Salzburg siegte bei Esbjerg dank eines Alan-Doppelpacks 2:1.

[Wien.] Der größte Erfolg von Rapid ist eigentlich schon die Teilnahme an der Europa League. Der Europacup-Bewerb der zweiten Kategorie ist das höchste der Gefühle in der Fußballwelt der Hütteldorfer. Das Los hat es an sich nicht schlecht gemeint mit der Mannschaft von Zoran Barisic, aber die derzeitige Auswahl ist nicht in der Lage, internationale Spiele wirklich erfolgreich zu gestalten.

Zum Auftakt hatte es eine 0:1-Niederlage in der Schweiz gegen Thun gesetzt, am gestrigen Abend drohte bereits die zweite Niederlage. Diesmal aber gab es wenigstens ein ernsthaftes Aufbäumen. Damit gelang es, eine drohende weitere Niederlage abzuwenden. Die Mannschaft zeigte zwei Gesichter, lag bereits mit 0:2 zurück, kämpfte sich aber vor 34.500 Zuschauern im Wiener Prater zurück und holte noch ein 2:2. In der Nachspielzeit war Christopher Trimmel zur Stelle, fixierte das 2:2 und sorgte damit für den ersten Punkt. Die nächste Aufgabe stellt sich am 24. Oktober in Genk.

Dynamo Kiew war schon eine große Nummer, als man von einer UdSSR gesprochen hat. Der Mann, der dort das Sagen hat, das ist Oleg Blochin. Er war Teamchef der Ukraine, nun soll er den Spitzenklub zu neuen Höhen führen. Aber letztlich ist dem ehemaligen Legionär bei Vorwärts Steyr im Happel-Stadion das Gesicht eingefroren. Denn seine Mannschaft, die schon wie der sichere Sieger ausgesehen hat, stand letztlich nur mit einem Punkt da. 2:0 hatte Dynamo Kiew bereits geführt, das Weiterkommen ist für so einen Verein Pflicht, das Wiener 2:2 kommt fast einer Niederlage gleich. In Führung liegt nämlich nach zwei Spieltagen die Mannschaft von Genk (2:1-Sieger gegen Thun).

Ohne Steffen Hofmann

Rapid-Trainer Zoran Barisic hatte sich dazu durchgerungen, seinen zuletzt formschwachen Kapitän auf die Bank zu setzen, Steffen Hofmann war damit nur zweite Wahl. Aber auch ohne den Publikumsliebling lief es nicht wirklich nach Wunsch. Denn Kiew präsentierte sich als technisch bessere Elf, die Führung gelang den Ukrainern nach dem ersten gelungen Angriff. Jarmolenko war nach einer halben Stunde zur Stelle (0:1). Und nur vier Minuten später klingelte es ein zweites Mal im Kasten von Rapid-Torhüter Novota. Palla traf Dibon unglücklich, der Ball kullerte von dessen Brust ins eigene Tor.

Nach der Pause aber präsentierten sich die Hütteldorfer ganz nach dem Geschmack der Fans. Sie zeigten Kampfkraft und den Willen zum Widerstand, wollten sich mit allen Kräften gegen die drohende Niederlage stemmen. Nach einer Maßflanke von Palla war dann Guido Burgstaller zur Stelle (53.). Der Teamspieler musste später verletzt vom Platz.

Rapid spielte beherzt, die Offensiv-Versuche wurden lange nicht belohnt, ehe Trimmel in letzter Minute nach Palla-Flanke doch noch Köpfchen bewies.

Alan schießt Salzburg zum Sieg

Salzburg reift und reift, das schlägt sich auch im Europacup nieder. Gegen Fenerbahce ist man in der Qualifikation zur Champions League zwar ausgeschieden, in der Europa League aber macht der Vizemeister gute Figur. Mit dem Sieg gegen den dänischen Cupsieger Esbjerg ist der heimische Tabellenführer dem Ziel, die Gruppenphase zu überstehen, einen Schritt näher gekommen.

Den Salzburgern, schon Sieger gegen Elfsborg, gelang ein Blitzstart, Alan besorgte in der sechsten Minute den Führungstreffer. Ein Schock für die Gastgeber, die sich nicht so leicht geschlagen geben wollten. Aber die Mannschaft von Roger Schmidt hat auch an Widerstandskraft dazugewonnen. Als Alan, viermaliger Torschütze am Wochenende, das 2:0 (37.) fixierte, war die Partie fast schon entschieden. Der Anschlusstreffer für die Dänen durch Diouf (89.) kam zu spät.

Rapid - Dynamo Kiew 2:2 (0:2). Tore: Burgstaller (53.), Trimmel (94.) bzw. Jarmolenko (30.), Dibon (34./ET)

Rapid: Novota; Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Palla; Petsos, Behrendt; Burgstaller (74./Grozurek), Schaub, Sabitzer - Boyd.

Esbjerg - Salzburg 1:2 (0:2). Tore: Diouf (89.) bzw. Alan (6., 37.).

Salzburg: Gulacsi; Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer; Kampl, Rodnei, Berisha (86./Hierländer), Mane (62./Ilsanker); Alan (71./Leitgeb), Soriano.

(Die Presse am Freitag, 04.10.2013)

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