Fußball: Weitere Korruptionsvorwürfe bei WM-Vergabe an Katar

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Der frühere katarische Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam soll weitere 1,7 Millionen Dollar für Stimmen aus Asien bezahlt haben.

Mit neuen Korruptionsvorwürfen rund um die Vergabe der Fußball-WM 2022 nach Katar gerät der Weltverband (FIFA) weiter unter Druck. Wie die englische Zeitung "Sunday Times" am Sonntag berichtete, soll der frühere katarische Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam weitere 1,7 Millionen Dollar für Stimmen aus Asien bezahlt haben.

Außerdem habe er Gespräche auf Regierungsebene mit Thailand für einen Gas-Deal eingefädelt, um sich die Stimme von Exekutivmitglied Worawi Makudi zu sichern. Auch von einem Treffen mit russischen Vertretern einen Monat vor der umstrittenen Abstimmung im Dezember 2010, bei dem es um "bilaterale Beziehungen" zwischen den beiden Ländern im Sport ging, ist die Rede. Beide Länder erhielten den Zuschlag für 2018 und 2022.

Erst in der vergangenen Woche hatte die "Sunday Times" berichtet, dass Bin Hammam fünf Millionen Dollar an Offizielle für die Unterstützung von Katars WM-Bewerbung gezahlt habe. Außerdem soll er dem ehemaligen Exekutivmitglied Reynald Temarii aus Tahiti 305.000 Euro für Anwaltskosten gezahlt haben.

Die FIFA wollte sich nach einer Sitzung des Exekutivkomitees zu den Vorwürfen nicht äußern. Man werde vor einer Stellungnahme die Arbeit des Ethikkomitees abwarten. FIFA-Chefermittler Michael Garcia will am Montag seine Untersuchungen abschließen und sechs Wochen später einen Bericht vorlegen. Das WM-Organisationskomitee von Katar hatte zuletzt betont, dass Bin Hammam im Bewerbungsverfahren keine Rolle gespielt habe.

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