Party-Nacht: Pacult verbannt Gartler zu Rapid Amateuren

Rene Gartler
Rene Gartler(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ M. Oberlaender)
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Der Rapid-Trainer strich Rene Gartler aus dem Kader der Kampfmannschaft. Der Stürmer hatte am Wochenende über die Stränge geschlagen. Auch auf einen anderen Spieler ist Pacult nicht gut zu sprechen.

Rapid-Trainer Peter Pacult hat Rene Gartler bis auf weiteres aus dem Kampfmannschafts-Kader gestrichen und zu den Amateuren des Fußball-Rekordmeisters verbannt. Der 49-Jährige reagierte damit auf ein neuerliches Fehlverhalten des Stürmers am vergangenen Wochenende.

"Wenn ich weiß, ich habe am Dienstag ein Cup-Match, und dann feiere ich in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Tisch - nicht böse sein", sagte Pacult kopfschüttelnd. Gartler war im Sommer als Erstliga-Torschützenkönig vom FC Lustenau zurückgeholt worden, hatte aber im Herbst mit Verletzungen zu kämpfen und sorgte auch immer wieder mit diversen Eskapaden für Aufmerksamkeit - so war er Mitte Dezember Begleiter von Andreas Lukse, als sich bei dessen "Rangelei" in einem Wiener Lokal in den frühen Morgenstunden eine junge Frau verletzte.

Pacult: "Talent allein reicht nicht"

"Dass Gartler Talent gehabt hat, ist unbestritten, aber Talent allein reicht nicht", sagte Pacult über den 23-Jährigen. Auch auf Lukse, der im Herbst neun Liga-Partien absolvierte, mittlerweile aber nur noch die Nummer drei hinter Helge Payer und Raimund Hedl ist, ist der Trainer nicht gut zu sprechen. "Es ist schade, dass solche Spieler medienmäßig überhaupt eine Bühne bekommen, denn sie haben noch nichts gezeigt. Sie haben x-mal die Chance bekommen und nichts zurückgegeben", schimpfte der Wiener. "Das Traurige aber ist, dass sie es nicht kapieren und den Fehler woanders suchen."

Tür ist noch einen Spalt offen

Gänzlich ausgeschlossen ist ein Comeback des Duos in der Kampfmannschaft Rapids dennoch nicht. "Ich sage nicht, dass die Tür ganz zu ist, aber weit offen ist sie auch nicht. Jetzt muss natürlich eine Reaktion kommen." Er sei zwar als Spieler auch nicht einfach gewesen, "aber ich habe irgendwann etwas zurückgegeben".

Eine positive Entwicklung haben laut Pacult immerhin die Sorgenkinder Andreas Dober und Christian Thonhofer genommen. "Thonhofer hat ein bisschen länger gebraucht, bis er es kapiert hat, aber jetzt geht es schrittweise weiter. Dober arbeitet brav an sich, von seinem Einsatzwillen hat er sich um das Doppelte geändert, seit ich zu Rapid gekommen bin. Aber seine Fehler im Spiel bleiben, ich hoffe, dass wir das noch hinbekommen."

Lob für Constantini

Versöhnliche Töne schlug Pacult auch im Zusammenhang mit der Bestellung von Didi Constantini zum neuen ÖFB-Teamchef an. "Es ist kein Geheimnis, dass damals in Kärnten (Anm.: Pacult war Trainer, Constantini Sportdirektor) unsere Meinungen aufeinandergeprallt sind, aber es war nie etwas Persönliches, immer beruflich, und ich war zum ersten Mal als Trainer mit einem Sportdirektor konfrontiert. Dann war eine Zeit lang Funkstille, aber das hat sich wieder gelegt."

Für den Rapid-Coach wäre Constantini "schon nach dem Rücktritt von Hickersberger der Richtige gewesen, weil er das mitbringt, was jetzt abgesehen von seiner sportlichen Qualifikation das Wichtigste ist: Lobby in den Medien und in der Öffentlichkeit".

Zusätzlich zu seinem Fachwissen bringe Constantini "eine gewisse Lockerheit" mit. "Aber trotzdem merkt man die Ernsthaftigkeit", betonte Pacult. "Wichtig ist jetzt, dass mit ihm eine positive Stimmung reinkommt. Viel mehr neue Spieler wird er auch nicht rauszaubern können."

Über den Constantini-Vorgänger Karel Brückner wollte Pacult kein schlechtes Wort verlieren, lobte sogar dessen in den Partien gegen Italien und Frankreich sichtbar gewordene Handschrift. Allerdings wunderte sich der Rapid-Trainer über die ausgebliebene Kommunikation mit dem Tschechen. "Es hat seit ich bei Rapid bin weder mit ihm noch mit Herzog oder Kocian Kontakt gegeben, bis zum Trainingslager in der Türkei, als Hoffer verletzt war." Damals sagte der Stürmer für das Länderspiel gegen Schweden am gleichen Tag ab, an dem er in einem Testspiel ein Tor erzielte.

(APA)

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