Bundesliga: Austria blamiert sich in Kapfenberg

Fußball: Austria blamiert sich in Kapfenberg
Fußball: Austria blamiert sich in Kapfenberg(c) GEPA (Andreas Reichart)
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Die Veilchen verlieren 0:1 gegen den KSV. Salzburg kommt beim Lask über ein 0:0 nicht hinaus. Nur Rapid feiert in Kärnten einen Pflichtsieg. Mattersburg verliert gegen Sturm, Ried besiegt Wiener Neustadt.

Die Wiener Austria hat in der dreizehnten Runde der Fußball-Bundesliga am Mittwoch zwar einen Dämpfer erlitten, die Führung in der Tabelle aber behauptet. Die Veilchen verloren bei Nachzügler Kapfenberg mit 0:1 und liegen nun einen Zähler vor Verfolger Salzburg, der beim Lask über ein torloses Remis nicht hinauskam.

Mattersburg musste sich Angstgegner Sturm 0:2 geschlagen geben. Ried besiegte im Duell der Mittelständler Wiener Neustadt 3:0. Rapid schlug im Abendspiel den Tabellenletzten Kärnten 3:1 und liegt damit punktegleich mit Sturm auf dem dritten Tabellenrang. (mehr dazu ...)

Austria verliert in Kapfenberg

Die Wiener Austria hat in der Bundesliga nach fünf Siegen in Serie wieder eine Niederlage kassiert. Der Tabellenführer musste sich in der dreizehnten Runde am Mittwochabend gegen den Kapfenberger SV auswärts überraschend 0:1 (0:0) geschlagen geben. Markus Felfernig stellte vor 3500 Zuschauern im Franz-Fekete-Stadion in der 83. Minute den ersten Sieg für die Obersteirer im Fußball-Oberhaus gegen die Violetten nach 52 Jahren Pause sicher.

Niederlage gegen Nachzügler

Die Austria musste sich nach der Niederlage gegen Austria Kärnten damit einem weiteren Nachzügler auswärts geschlagen geben. Trotz der dritten Saisonniederlage liegen die Favoritner aber noch einen Zähler vor Meister Salzburg. Die zuletzt fünf Runden auf einen Sieg wartende Mannschaft von Werner Gregoritsch verkürzte den Abstand auf den achten Tabellenrang damit auf einen Zähler.

KSV spielt auf

Kapfenberg verlangte der Austria von Beginn an alles ab. Die Obersteirer überzeugten nicht nur durch Kampfkraft, sondern auch mit spielerischen Mitteln. Zwar trafen die Wiener durch einen Fernschuss von Sulimani (29.) die Latte, spätestens nach einer halben Stunde herrschte aber überraschenderweise Hochbetrieb im Austria-Strafraum. Allein Schmid (35., 38., 39.) hätte den KSV dreimal in Führung bringen können.

Starker violetter Goalie

Die Defensive der Austria, in der Suttner nach 27 Minuten wegen einer Bauchmuskelzerrung ausgetauscht werden musste, wackelte gehörig. Einzig die mangelnde Chancenverwertung der Hausherren, die vor eigenem Publikum in dieser Saison nun erst vier Tore erzielt haben, und eine starke Leistung von Torhüter Safar retteten den Cupsieger noch vor Seitenwechsel vor einem Gegentreffer.

Auch nach der Pause konnte die Austria nicht zulegen. Standfest (49.) ließ eine der wenigen Chancen der wenig motiviert zu Werke gehenden Favoritner ungenutzt, zwingende Chancen konnten sich die Daxbacher-Elf aber weiter keine erarbeiten. Sieben Minuten vor dem Schlusspfiff straften die "Falken" die Passivität des Tabellenführers: Nach einer weiten Flanke von Siegl leistete sich die Austria ein kollektives Schläfchen, der eingewechselte Felfernig sorgte für den Goldtreffer zugunsten seiner Elf.

Keine Tore in Linz - Salzburg sieglos

Österreichs Meister Red Bull Salzburg kommt in der Bundesliga nicht so recht in Schwung. Nach erfolgreichen Auftritten in der Europa League haben die Salzburger auf nationaler Ebene seit drei Spielen nicht mehr gewonnen, am Mittwochabend erreichten sie beim Lask nur ein torloses Remis. Obwohl Trainer Huub Stevens Wiedergutmachung für das enttäuschende 1:1 gegen Ried gefordert hatte, zeigten die Salzburger vor allem in der ersten Hälfte keine spielerischen Glanzlichter.

Ohne Abräumer Franz Schiemer - ihn ersetzte Routinier Rene Aufhauser - und Topscorer Marc Janko waren die Salzburger meist ungefährlich. Janko-Ersatz Alexander Zickler spielte unauffällig, seine größte Chance hatte er unmittelbar nach der Pause (47.), als er alleine vor dem Linzer Tor auftauchte. Lask-Goalie Michael Zaglmair reagierte aber gut und parierte den Schuss. In der 54. Minute war für Zickler Schluss, Janko sollte für mehr Schwung sorgen.

Das Spiel nahm nach einer weitgehend ereignislosen ersten Hälfte erst nach dem Seitenwechsel etwas Fahrt auf. Beide Vereine agierten in der Offensive oft harmlos, die Abwehrreihen standen aber gut. Unmittelbar nach Wiederanpfiff entwischte Thomas Prager (46.) jedoch der Salzburger Hintermannschaft und scheiterte an Salzburgs Tormann Eddie Gustafsson. Das war der Auftakt zur recht turbulenten Anfangsphase der zweiten Hälfte. Wenige Sekunden danach hatte Zickler seine große Chance. In der 51. Minute setzte Lask-Mittelfeldspieler Florian Metz einen Schuss von der Strafraumgrenze knapp vorbei.

In der Folge beruhigte sich die Partie wieder. Der Lask, der nach dem am vergangenen Wochenende misslungenen Experiment mit Wallner als Solospitze wieder zum Duo Christian Mayrleb/Wallner zurückkehrte, kam kaum gefährlich vors Salzburger Tor. Eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung hätte Janko Salzburg in Führung bringen können. Die Flanke von Simon Cziommer nahm der Torschützenkönig der vergangenen Saison direkt, der Ball strich jedoch knapp über das Tor. Der Meister erhöhten in der Schlussphase den Druck, Janko (73., 80.), Cziommer (78.) und Aufhauser (92.) vermochten ihre Möglichkeiten nicht zu nutzen.

Sturm siegt verdient in Mattersburg

Sturm Graz setzte seine Serie von ungeschlagenen Spielen fort: Die Elf von Coach Franco Foda feierte auswärts gegen den SV Mattersburg dank Toren von Jakob Jantscher (42.) und Andreas Hölzl (57.) einen verdienten 2:0-Sieg und ist damit schon fünf Runden unbesiegt und auch ohne Gegentreffer. Für die Burgenländer, bei denen Ilco Naumoski (69.) und Cem Atan (78./beide Gelb-Rot) ausgeschlossen wurden, ging demgegenüber die "Sturm-Graz-Negativserie" weiter, im direkten Duell warten Michael Mörz und Co. nun schon seit elf Spielen auf einen vollen Erfolg.

Beide Trainer überraschten die 4200 Fans im Pappelstadion mit ihrer Aufstellung. Bei den Hausherren durfte erstmals in der laufenden Saison Thomas Borenitsch für Stefan Bliem das Gehäuse hüten, bei den Gästen verhalf Foda seinem Toptorschützen Daniel Beichler zu einer Erholungspause und bot zum erst zweiten Mal den ehemaligen slowenischen Teamstürmer Klemen Lavric von Beginn an auf.

Auch ohne ihren besten Stürmer präsentierten sich die Grazer deutlich verbessert gegenüber dem torlosen Remis gegen Aufsteiger Wiener Neustadt. Sonnleitner köpfelte Naumoski an und setzte den Nachschuss drüber (10.), Hölzl schoss nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen knapp daneben (11.) und ein Lavric-Volleyschuss aus fünf Metern ging am Tor vorbei (20.).

Im Gegensatz zum Wochenende waren die deutlich kombinationssicheren Steirer in der Folge aber auch im Abschluss erfolgreich. Borenitsch konnte einen Lavric-Schuss nach Hölzl-Vorarbeit nur vor die Füße von Jantscher abwehren, der keine Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen (42.). Es war der erste Sturm-Bundesliga-Treffer, der nicht von Beichler erzielt wurde, seit dem 12. September (Hlinka und Weber beim Heim-3:3 gegen den Lask).

Der 20-Jährige hätte seine Truppe schon in der 22. Minute in Führung bringen können, der SVM-Goalie konnte sich bei einem Schuss aber mit einer Faustabwehr auszeichnen. Das Team von Trainer Franz Lederer, der wieder einmal auf das altbewährte 3-5-2-System gesetzt hatte, war nur einmal bei einem Kopfball von Pöllhuber (30.) gefährlich geworden.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen, die Grazer kontrollierten die Partie und machten auch den Sack zu. Bei einem schnell ausgeführten Freistoß-Heber von Muratovic schlief die Abwehr der Burgenländer und Hölzl hob den Ball über Borenitsch hinweg zum 2:0 ins Netz (57./4. Saisontor). Die Partie hätte noch einmal spannend werden können, ein Schildenfeld-Kopfball-Eigentor wurde allerdings zu Unrecht wegen Abseits aberkannt.

Naumoski ließ seinen Ärger zuerst am Linienrichter aus, und zwei Minuten später kassierte der mazedonische Teamstürmer dann die Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Bernhard Brugger. Naumoski hätte eigentlich bereits nach zwölf Minuten nach einem Tritt mit beiden Füßen gegen Muratovic ausgeschlossen werden müssen. Zudem wurde rund zehn Minuten später auch noch Atan (78.) wegen eines Foul ausgeschlossen.

In der Schlussphase gab Sturm-Coach Foda Fabian Lamotte (89.) nach langer Verletzungspause die Chance zum Comeback und tauschte auch noch Beichler (88.) für wenige Minuten ein. Die Grazer verkürzten damit den Rückstand auf Tabellenführer Austria auf zwei Punkte. Die siebentplatzierten Burgenländer kassierten erst die dritte Heimpleite in den jüngsten zwölf Spielen und verloren damit nach dem 0:4 in Wien gegen Rapid zum zweiten Mal in Folge zu null.

Nuhiu schießt Ried zum Sieg

Die SV Ried bleibt erster Verfolger der "Big Four". Die Innviertler feierten in der 13. Runde einen 3:0-Heimsieg gegen Magna Wiener Neustadt und liegen damit als Tabellenfünfter schon fünf Punkte vor dem sechstplatzierten Lask. Matchwinner für die Gastgeber war Nuhiu mit einem Doppelpack (40., 42.) kurz vor der Pause, das dritte Tor ging auf das Konto von Huspek (87.).

ÖFB-U21-Teamspieler Nuhiu kam bei seinem ersten Treffer nach einem weiten Abschlag aus der eigenen Hälfte am gegnerischen Strafraum zum Ball und überraschte Neustadt-Goalie Fornezzi mit einem Schuss ins kurze Eck. Zwei Minuten später schloss der von Austria Kärnten verpflichtete Stürmer einen Konter über Lexa erfolgreich ab, indem er den Ball aus rund zwölf Metern unter die Latte beförderte.

Davor war von Nuhiu relativ wenig zu sehen gewesen. Mehr Probleme bereitete den Niederösterreichern der Spanier Nacho, der in der 12. und 20. Minute an Fornezzi scheiterte. Die bis zum ersten Gegentor leicht feldüberlegene Magna-Truppe hatte in der 3. Minute ihre beste Chance, als Aigner schneller als Ried-Goalie Gebauer am Ball war, aber aus kurzer Distanz daneben köpfelte. Schüsse von Grünwald (19.) und Kurtisi (22.) fielen zu harmlos aus.

Nach dem Seitenwechsel ließ Ried mit der Führung im Rücken nichts mehr anbrennen und war dem 3:0 näher als die Neustädter dem Anschlusstreffer. Nacho verfehlte in der 53. und 58. nur knapp das Ziel, auf der Gegenseite blieb Gebauer gegen Simkovic Sieger (54.). Für den Endstand sorgte der für Nuhiu eingewechselte Huspek, der in der 87. Minute nach einer Hereingabe von Brenner erfolgreich war und über seinen ersten Bundesliga-Treffer jubeln durfte.

(APA )

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