Stögers Karriereweg - Lindens Biografie des Erfolgscoaches

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Kompakte Zusammenfassung des beruflichen Werdegangs Stögers. Mit Video.

Peter Stöger hat den 1. FC Köln in der abgelaufenen Saison erstmals seit 25 Jahren in den Europacup geführt. Seit Donnerstag bereiten sich die Kölner unter anderem darauf in ihrem Trainingslager in Kitzbühel vor. Peter Linden hat in seinem Buch "Peter Stöger - Seine Mannschaften. Seine Erfolge" den Weg des Erfolgstrainers von seinen Anfängen als Spieler beim FavAC weg akribisch nachgezeichnet.

Die große Stärke Lindens ist seine Genauigkeit. Penibel listet er die Stationen des gebürtigen Favoritners auf. Seine Anfänge beim Favoritner Athletik Club in der Saison 1985/86, seine Engagements bei Steyr und der Vienna, ehe Stöger 1988 zur Wiener Austria wechselte, wo er in sechs Jahren ebenso viele Titel (je drei Meister- und Cuptitel) feierte. Seinem einjährigen Intermezzo in Innsbruck folgte ein zweijähriges Engagement bei Rapid, wo er Meister wurde und ins Finale des europäischen Cupsiegerbewerbs einzog. Es folgten Stationen beim LASK, erneut bei der Austria, Admira und in Untersiebenbrunn zum Ausklang der aktiven Karriere.

Eben jene Ausführlichkeit erweist sich zuweilen allerdings auch als Schwäche. Der Vollständigkeit fallen allzu oft einzelne Anekdoten zum Opfer. Zudem verirrt sich Linden hie und da in allzu ausführlichen Schilderungen über Stögers Wegbegleiter. Der Autor überlädt das Buch an einigen Stellen schlicht mit zu vielen Einzelinformationen.

Auch als Trainer bzw. Vereinsfunktionär erlernte Stöger das Geschäft von der Pike auf. 2004 wurde er Manager der Austria Wien Amateure, in der darauffolgenden Saison übernahm Stöger als Sportdirektor das Szepter bei der Kampfmannschaft. 2005/06 feierte er, gemeinsam mit Frenkie Schinkels als Trainer, den zweiten von bis dato drei violetten Meistertiteln in diesem Jahrtausend.

Es folgte der Absturz mit den Veilchen auf den zwischenzeitlich letzten Tabellenrang - Mäzen und "Betriebsführer" Frank Stronach hatte sein Sponsoring vor der Saison auf ein Minimum reduziert - und der Rauswurf bei der Austria. Stöger machte einen Schritt zurück, verfeinerte sein Trainer-Handwerk in der Regionalliga bei der Vienna und dem GAK, kehrte bei Wiener Neustadt in den Profifußball zurück und schaffte mit einer Rekordsaison mit der Austria (2012/2013 Meister mit dem Punkterekord von 82 Punkten) endgültig den Durchbruch.

Der Erfolgscoach heuerte daraufhin nach zähen Verhandlungen bei Köln an, führte den "Karnevalsverein" gemeinsam mit seinem Co-Trainer Manfred Schmid in seiner Premierensaison in die deutsche Bundesliga, hielt die "Geißböcke" zweimal souverän in der Liga und krönte sein Engagement mit dem Einzug in die Europa League.

Linden liefert eine kompakte Zusammenfassung über den beruflichen Werdegang Stögers. Wer sich eine Anekdotensammlung des "Schmähbruders" Stögers erhofft, wird enttäuscht werden. Dennoch bietet das Buch spannende Einblicke in das Leben und Wirken Stögers, der zu den renommiertesten Vertretern der heimischen Fußballzunft zählt.

Peter Linden: "Peter Stöger - Seine Mannschaften. Seine Erfolge". Ueberreuter, 200 Seiten mit Schwarz-weiß- und Farb-Abbildungen, ISBN: 978-3-8000-7670-3. EUR 21,95

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