Fußball-Transferstreit: Explosive Stimmung beim Lask

Lask-Trainer Hamann
Lask-Trainer Hamann(c) APA/RUDOLF BRANDST€TTER/RUBRA (Rudolf Brandst€tter/rubra)
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Die Fronten zwischen Trainer und Verein verhärten sich: Die Lask-Offiziellen lassen die Kritik des Trainers an der Transferpolitik nicht gelten und schießen verbale "Giftpfeile" zurück.

Beim Lask herrscht neun Tage vor dem Rückrundenstart explosive Stimmung. Einen Tag nachdem Coach Matthias Hamann in einem Interview die Transferpolitik des Tabellenachten kritisiert hatte, setzte sich nun der Verein zur Wehr. "Mit Bedauern möchten wir festhalten, dass ein Cheftrainer die Qualität der eigenen Spieler öffentlich in Frage stellt und nach sieben Monaten noch immer nicht die Möglichkeiten des österreichischen Fußball und des Lask erkannt hat und sich zu vereinsschädigenden Äußerungen hinreißen lässt", hieß es in einer Vereinsaussendung.

Heftige Kritik am Trainer

Damit noch nicht genug, schoss der Traditionsklub noch weitere "Giftpfeile" in Richtung des deutschen Trainers ab: "Natürlich muss sich der Lask zurechnen lassen, einen deutschen Viertligatrainer verpflichtet zu haben, welcher für sich in Anspruch nimmt über den österreichischen Fußball mehr als vier Topexperten, die seit Jahren in und um die Bundesliga tätig sind, zu wissen."

Der Klub gestand sich allerdings ein, den Abgang von Topstürmer Roman Wallner nicht adäquat kompensiert zu haben. "Die Position von Roman Wallner ist natürlich nicht adäquat zu besetzen, sonst hätte ihn Salzburg nicht geholt", betonte der Verein in seiner Mitteilung. Man sehe allerdings eine gute Möglichkeit, junge Spieler wie Lukas Kragl, Petar Skuletic und eventuell auch Thomas Höltschl oder Neuverpflichtung Sandro Zakany im Angriff einzusetzen.

Zudem überlegen die Linzer weiterhin, den 25-jährigen Stürmer Marco Vujic, der in Belek als Testspieler mit dabei war, zu verpflichten. Der Österreicher zuletzt bei Egaleo Athen kickte, ist derzeit vereinslos und könnte daher auch nach Ablaufen der Transferfrist verpflichtet werden. Ein zusätzlicher Transfer eines fünften Ausländers kam für die Linzer nicht infrage. "Wir wollen maximal vier Ausländer im Kader haben. Das grundsätzliche Vorhaben ist es, eigene Nachwuchsspieler aus Akademie und Juniors sowie das Besetzen mit anderen österreichischen Spielern zu forcieren", erklärte der noch im Abstiegskampf befindliche Tabellenachte.

Hoffnung auf Aufhauser

Trotz des Abgangs des Torschützenlisten-Führenden glauben die Vereinsverantwortlichen an eine Rangverbesserung im Frühjahr. "Der Lask ist sehr glücklich über die jüngste Kaderentwicklung und sieht gute Möglichkeiten, im Frühjahr bessere Ergebnisse als im Herbst zu erzielen", hieß es. Vor allem in Rene Aufhauser ruhen große Hoffnungen. "Er ist eine Führungskraft und kann vor und in der Abwehr spielen, er ist somit eine wesentliche Verstärkung", wurde der Routinier positiv charakterisiert. Zudem sei mit dem Grazer Mark Prettenthaler ein ausdrücklicher Wunschspieler von Coach Hamann unter Vertrag genommen worden.

Die Linzer haben als Achter elf Punkte Vorsprung auf das Schlusslicht Austria Kärnten, die Auslosung beschert der Hamann-Elf allerdings gleich einige harte Brocken mit den Spielen gegen Rapid (12. Februar/heim), Salzburg (21. Februar/auswärts), Sturm Graz (27. Februar/heim) und Austria (6. März/auswärts), ehe es vor eigenem Publikum gegen den Tabellenletzten (13. März) geht. Da könnten sich die Wege von Coach Hamann, der seit Juni 2009 im Amt ist, und dem Lask bei ausbleibenden Resultaten wohl schnell trennen.

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(APA/Red.)

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