Der Bundesligist bekommt die dringend benötigte Finanzspritze.
Klagenfurt. Es ist ein ewiges Hin und Her bei Austria Kärnten. Schien Freitagabend der Konkurs unabwendbar, so gibt es am Samstag zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer für den abgeschlagenen Tabellenletzten der Bundesliga. Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (FPK) versicherte Klubpräsident Mario Canori, dass er versuchen werde, doch noch eine Mehrheit für das dringend benötigte Darlehen von 800.000 Euro zustande zu bringen. Am Freitagabend waren Verhandlungen über diesen Kredit zunächst gescheitert. Dadurch steht fest, dass Austria Kärnten am 30. April in erster Instanz keine Lizenz für die Saison 2010/11 bekommen wird.
Bis 10.Mai bleibt den Verantwortlichen Zeit, die finanziellen Garantien nach zu liefern. Schon in der nächsten Woche will Canori eine Generalversammlung einberufen, da die Finanzspritze an Bedingungen geknüpft ist, die nur via Statutenänderungen zu erfüllen sind. So soll etwa ein von der Stadt- und Landespolitik nominierter Aufsichtsrat installiert werden. Jene Forderung, die Canori strikt ablehnte, ist mittlerweile keine Bedingung mehr. „Man wollte, dass ich im Falle meines Rücktritts nicht entlastet werde. Aber das ist jetzt vom Tisch, ich lasse mich ja nicht kriminalisieren.“
Seine Drohung hält der Vereinschef dennoch aufrecht: Sollten keine zusätzlichen Gelder bewilligt werden, werde er einen Insolvenzantrag stellen, um sich nicht der fahrlässigen Krida schuldig zu machen. Ohne die Unterstützung der Stadt sieht sich Canori außerstande, die Mai-Gehälter zu zahlen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2010)