Rekordmeister Rapid kassierte auf dem Tivoli eine empfindliche 0:4-Schlappe. Aufsteiger Wacker Innsbruck legte die großen Schwächen der Rapid-Hintermannschaft offen.
Innsbruck (red.). Nach neun Minuten stand es 1:0 für Wacker Innsbruck, das ausverkaufte Tivoli-Stadion bebte, die Gäste aus Hütteldorf leckten ihre Wunden. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Verteidiger Mario Sonnleitner musste wegen einer Platzwunde bereits wenig später vom Platz.
Die Wunde resultierte aus einem verlorenen Kopfballduell gegen den Innsbrucker Boris Prokopic. Der Ball kam so zu Marcel Schreter und der schoss unhaltbar ein. Das Tor war das Produkt einer Kettenreaktion von Fehlern in der Rapid-Abwehr. Jürgen Patocka war weit ins Mittelfeld vorgerückt, um den Ball zu verlieren, Sonnleitner kam zu spät, Markus Heikkinen kam zu spät – dann war es zu spät.
Rapid war spielerisch schwach, weil Spielmacher Steffen Hofmann alles machte, nur nicht das Spiel. Es entstand eine von Fouls und Zweikämpfen geprägte Begegnung. Innsbruck gewann die wichtigen Duelle. In der 68. Minute kam Fabian Koch vor Markus Katzer zum Ball und erzielte das 2:0. Miran Burgic hatte sich zuvor gegen Hannes Eder durchgesetzt. Der Rapid-Verteidiger wartete vergeblich auf einen Foul-Pfiff. Und die Rapid-Fans vergeblich auf ein Aufbäumen des Rekordmeisters. Stattdessen schossen Marcel Schreter (82.) und Thomas Löffler (93.) das 3:0 und 4:0.
Wacker Innsbruck ist zurück! Aber wo ist Rapid?
("Die Presse" Printausgabe vom 19.07. 2010)