Fußball-Bundesliga: Klub-Präsidenten unharmonisch

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Der Posten des Liga-Vorstands soll neu besetzt werden. Hinter vorgehaltener Hand mehrt sich Kritik an Präsident Hans Rinner, der sich in den vergangenen Monaten nicht gerade als durchschlagskräftig erwies.

KLAGENFURT (wie-). Vor der heutigen Aufsichtsratssitzung der österreichischen Fußball-Bundesliga in Klagenfurt stehen die Zeichen auf Konfrontation. Hinter vorgehaltener Hand mehrt sich Kritik an Hans Rinner, dem neuen Präsidenten. Der ehemalige Sturm-Graz-Boss hat sich in den vergangenen Monaten nicht gerade als durchschlagskräftig erwiesen. Sein Hang zur Harmonie wird als Schwäche ausgelegt, er geht Konfrontationen aus dem Weg, will nirgends anecken. Dazu kommt, dass der neue TV-Vertrag, um den es ein wochenlanges Tauziehen gab, formal immer noch nicht unterschrieben ist.

Die Klub-Präsidenten zeigen keine Einigkeit, es regieren regionale Interessen, den gemeinsamen Strang gibt es nicht. Präsident Rinner zeigt selten Flagge, auch was Personalfragen betrifft. Tatsache ist, dass der Job des Bundesliga-Vorstandes vor einigen Wochen neu ausgeschrieben wurde. Beauftragt wurde eine Personalberatungsagentur, der ein gewisses Naheverhältnis zu Red Bull nachgesagt wird. Im Anforderungsprofil ist die Rede von einem Kandidaten, der ein Sport- und/oder Wirtschaftsstudium vorzuweisen hat. Nicht zu erfüllen vor allem von Georg Pangl, seit 2004 Bundesliga-Vorstand. Beworben hat er sich freilich dennoch.

Pangl wird von einigen Vereinspräsidenten vorgeworfen, einst Partei für Dietmar Hoscher (tipp3) ergriffen zu haben. Auch Martin Pucher, der Rinner-Vorgänger, soll dem Vernehmen nach diese Meinung vertreten. Daher ist es zum Bruch zwischen Rinner und Pangl gekommen. „Im Sinne der Transparenz“, so Hans Rinner, sei der Job des Bundesliga-Vorstandes nun neu ausgeschrieben worden. Unzufriedenheit mit der Arbeit von Georg Pangl könne man daraus aber nicht ableiten.

Um den Job haben sich neben Pangl auch Reinhard Nachbagauer, Werner Hebenstreit, Wolfgang Rebernig und Wolfgang Gramann beworben. Jetzt sind Präsident Hans Rinner und der Bundesliga-Aufsichtsrat am Wort.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2010)

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