Hanappi-Stadion: Entscheidung über Umbau bis 2013

HanappiStadion Entscheidung ueber Umbau
HanappiStadion Entscheidung ueber Umbau(c) APA (Helmut Fohringer)
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Rapid-Präsident Rudolf Edlinger: "Akademie für Nachwuchsspieler hat jetzt einmal Vorrang." VP-Stadtrat Wolfgang Gerstl: "Stadion müsste von Grund auf saniert werden."

Wien. Seit mehreren Jahren wird über den Ausbau des Gerhard-Hanappi-Stadions in Wien Hütteldorf, der Heimstätte des Bundesligaklubs SK Rapid, diskutiert. Die Pläne zur Vergrößerung des einstigen West-Stadions im 14.Bezirk sind aber nach wie vor undurchsichtig.

„Ich rechne spätestens in zwei Jahren mit einer endgültigen Entscheidung“, erklärte Rapid-Präsident Rudolf Edlinger im Gespräch mit der „Presse“. Derzeit liege ihm der Nachwuchs stark am Herzen. „Jetzt hat einmal die Akademie Vorrang, danach gehen wir das Stadionprojekt an“, meint der frühere SP-Finanzminister. Mit dem Bau des Nachwuchszentrums soll im kommenden Jahr begonnen werden.

Projekt gegen alkoholisierte Fans

Derzeit finden im Hanappi-Stadion maximal 18.500Fans Platz. Zu wenig für internationale Auftritte von Rapid. Daher gibt es Ausbau-Überlegungen, die auf ein Fassungsvermögen von 25.000 bis 35.000Plätze abzielen. Realistisch aber, meint Edlinger, sei eine Erweiterung auf 25.000.

Neben einer Aufstockung wurden aber zuletzt auch Pläne für einen Neubau angedacht. Ganz euphorische Rapid-Fans sprachen sogar von 40.000Plätzen in einem neuen Stadion. Wer das aber letztlich finanzieren soll, blieb unklar. Dem Vernehmen nach ist ein möglicher Großinvestor aufgrund der Finanzkrise abgesprungen.

Der Penzinger Wolfgang Gerstl, seit Ende des vergangenen Jahres nichtamtsführender Stadtrat der ÖVP, verfolgt das Thema Hanappi-Stadion bereits seit vielen Jahren. Zuletzt musste er im Sommer 2010 von seiner Parteichefin Christine Marek Kritik einstecken, nachdem er den Vorschlag gebracht hatte, das Stadion abzureißen und am Stadtrand in Auhof einen Neubau zu errichten. Heute meint er dazu: „Klar ist, dass das Hanappi-Stadion bald von Grund auf saniert werden muss. Das kostet viel Geld. Rapid muss sich die Frage stellen, ob sich dann eine Aufstockung um ein paar tausend Plätze auszahlt.“

Gerstl rechnet in der Diskussion um die Aufstockung des Stadions auch mit heftiger Kritik von Anrainern. „In den Wohnhäusern rund um das Gelände gibt es bereits jetzt an Spieltagen genug Beschwerden über Lärm, Vandalenakte und fehlende Parkplätze“, berichtet Gerstl der „Presse“.

Damit künftig weniger jugendliche und junge Fans bereits in alkoholisiertem Zustand zu den Spielen von Rapid und Austria Wien kommen, starten die Stadt und die beiden Vereine ein neues Projekt. Bei „Vollfan statt voll fett“ soll den 16- bis 25-Jährigen ein maßvoller Umgang mit Alkohol vermittelt werden. „Neben Kampagnen und Projekten werden auch speziell geschulte junge Leute aus den Fanszenen der beiden Klubs auf Gleichaltrige zugehen und mit ihnen auf Augenhöhe über dieses Thema sprechen“, erklärte Gesundheitsstadträtin (und Austria-Fan) Sonja Wehsely.

Der offizielle Anstoß für die Präventionskampagne erfolgt am 26.Februar im Hanappi-Stadion beim Spiel Rapid gegen Kapfenberg. Das Vollfan-Projekt läuft bis Oktober 2011.

Gerhard-Hanappi-Stadion

Das Fußballstadion in Wien Hütteldorf wurde 1977 eröffnet und ist die Heimstätte von SK Rapid. Benannt ist es nach dem Rapid-Spieler und Architekten Gerhard Hanappi (1929–1980), von dem auch die Pläne für das Stadion stammen. Fassungsvermögen: 18.500Zuseher. Schon seit Jahren wird in Hütteldorf über einen Aus- oder Neubau der Arena diskutiert. [APA]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2011)

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